Das Bundeskartellamt ermittelt wegen möglicher Preisabsprachen beim Stahleinkauf gegen eine Reihe von Autofirmen. Betroffen sind die Hersteller Daimler und Volkswagen sowie der Zulieferer ZF. Diese Firmen bestätigten bereits, dass es Ermittlungen gegen sie gibt. Zunächst hatte darüber die Schwäbische Zeitung berichtet. Von dem laut Bericht ebenfalls betroffenen Technologiekonzern Bosch gab es zunächst keine Bestätigung.
Das Kartellamt teilte mit, dass es schon am 23. Juni mehrere Razzien gegeben habe. Beamte hätten demnach sechs Unternehmen durchsucht. Unter Verweis auf das noch laufende Verfahren wollten die Sprecher keine weiteren Details nennen, auch keine Namen der betroffenen Unternehmen.
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Sechs Firmen sollen jahrelang Preise abgesprochen und Innovationen verschleppt haben. Zwei davon gehören zum Volkswagen-Konzern.
VW will mit den Behörden kooperieren
Ein Sprecher des VW-Konzerns bestätigte der SZ, dass "im Zuge einer laufenden Untersuchung" Büros in Wolfsburg durchsucht wurden. Das Unternehmen kündigte an, mit den Ermittlungsbehörden zu kooperieren. "Mit Blick auf das laufende Verfahren können wir uns jedoch zu weiteren Einzelheiten nicht äußern."
Laut EU-Wettbewerbsrecht sind Absprachen unter Anbietern von Waren und Dienstleistungen sowie unter Abnehmern streng untersagt. So soll eine Preislenkung verhindert werden, die nicht vom freien Markt bestimmt wird. Sprechen sich Firmen dennoch ab, drohen hohe Geldbußen. Die Sprecher der Firmen erklärten, bei den Untersuchungen kooperiere man vollumfänglich mit den Behörden.