Kiel (dpa/lno) - Schauspieler Axel Milberg mag seine Rolle als Kieler „Tatort“-Kommissar Klaus Borowski auch nach mehr als 15 Jahren. „Ich habe keine Schimanski-Jacke und sage auch nicht 47 Mal das Wort Scheiße“, sagte der 63-Jährige am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Dreharbeiten für die Folge „Borowski und der Fluch der weißen Möwe“ in Kiel. Seit dem 9. Juli stand er für den vierten Krimi gemeinsam mit Almila Bagriacik (Mila Sahin) vor der Kamera.
Die Typisierung des von ihm gespielten Kommissars sei vielleicht etwas geringer, sagte Milberg. Das habe einen Nachteil im Bezug auf die Wiedererkennbarkeit. „Aber dafür sehe ich eben auch Vorteile, vor allem, dass es mir selber immer wieder Spaß macht, Neues zu entdecken.“ Die Figur habe sich verändert. Die ganzen Hobbys seien verschwunden, seine langjährige Partnerin Frieda Jung habe Borowski „austherapiert“. „Das Ergebnis haben wir heute: Man kann sich mehr auf die Filme konzentrieren als auf ihn als Person.“
Das Kieler „Tatort“-Team arbeitet gerne mit Regisseuren und Autoren zusammen, „die nicht die „Tatort“-Routiniers sind und abwinken, wenn man Vorschläge macht, sagte Milberg. „Wir versuchen, jeden Film als Einzelstück zu sehen und nicht als Teil einer Reihe.“
Eine Nebenrolle in dem neuen Kieler Fall spielt Kida Ramadan, der mit Bagriacik bereits in „4 Blocks“ vor der Kamera stand. In „Borowski und der Fluch der weißen Möwe“ geht es um die tödliche Attacke einer Polizeischülerin auf einen Mitschüler, der für öffentliche Empörung sorgt. Die Folge wird voraussichtlich im kommenden Jahr in der ARD laufen.