Dresden:„Hutbürger“ verlässt sächsische Polizei

Dresden (dpa/sn) - Der beim Landeskriminalamt (LKA) beschäftigte Pegida-Anhänger, der das umstrittene Polizeivorgehen gegen das ZDF ausgelöst hatte, verlässt die Polizei. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit. Im LKA habe es ein Gespräch mit dem Tarifangestellten und seinem Anwalt gegeben. Mit seiner Zustimmung werde der Beschäftigte nun "eine andere, adäquate Tätigkeit außerhalb der Polizei Sachsen wahrnehmen." Die Abordnung werde zum 3. September 2018 wirksam.

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Dresden (dpa/sn) - Der beim Landeskriminalamt (LKA) beschäftigte Pegida-Anhänger, der das umstrittene Polizeivorgehen gegen das ZDF ausgelöst hatte, verlässt die Polizei. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit. Im LKA habe es ein Gespräch mit dem Tarifangestellten und seinem Anwalt gegeben. Mit seiner Zustimmung werde der Beschäftigte nun „eine andere, adäquate Tätigkeit außerhalb der Polizei Sachsen wahrnehmen.“ Die Abordnung werde zum 3. September 2018 wirksam.

Der Mann mit Anglerhütchen in Deutschlandfarben, auch als „Hutbürger“ bezeichnet, hatte am Rande einer Pegida-Demonstration beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lautstark gegen Fernsehaufnahmen des ZDF protestiert. Zudem hatte er den Journalisten vorgeworfen, damit eine Straftat zu begehen. In der Folge hatten Beamte am 16. August ein ZDF-Team über 45 Minuten festgehalten.

Das wurde als Eingriff in die Pressefreiheit gewertet und löste bundesweit Kritik aus. Der Dresdner Polizeipräsident Horst Kretzschmar bedauerte später die Art und Weise des Einsatzes. In einem klärenden Gespräch hatte er sich mit den Journalisten laut dem ZDF auch entschuldigt.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) zeigte sich am Donnerstag weiter kritisch. „Das Vorgehen gegen das ZDF macht diese Versetzung nicht ungeschehen“, sagte Hendrik Zörner, Sprecher des Deutschen Journalistenverbandes am Donnerstag. „Das Problem ist nicht nur der LKA-Mitarbeiter, sondern auch die Polizei, die sich offensichtlich nicht im Presserecht auskannte.“

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