Wiesbaden:Kreis stellt nach Wurstskandal Nahrungsüberwachung neu auf

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ordnet nach dem Fleischskandal um den nordhessischen Hersteller Wilke seine Lebensmittelüberwachung neu. Ab Dezember werde mit...

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Korbach (dpa/lhe) - Der Landkreis Waldeck-Frankenberg ordnet nach dem Fleischskandal um den nordhessischen Hersteller Wilke seine Lebensmittelüberwachung neu. Ab Dezember werde mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Karl-Friedrich Frese wieder ein hauptamtlicher Vertreter der Kreisspitze die Verantwortung übernehmen, sagte ein Kreissprecher am Dienstag in Korbach. Zuvor hatte es Medienberichte über den Personalwechsel gegeben.

Erst im Zuge der Aufarbeitung bei Wilke wegen keimbelasteter Wurst habe das Regierungspräsidium in Kassel den Kreis darauf hingewiesen, dass nach den Bestimmungen des hessischen Gesetzes für Sicherheit und Ordnung die Bereiche Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen von einem hauptamtlichen Vertreter der Kreisspitze wahrgenommen werden müssten. Danach sei unverzüglich ein neuer Zuschnitt der Dezernate vereinbart worden, versicherte der Landkreis. Zuletzt hatte ein ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter die Aufgabe übernommen.

Bei dem nordhessischen Fleischhersteller waren wiederholt Listerien-Keime in seinen Produkten entdeckt worden. Sie können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Wilke-Produkten in Verbindung gebracht. Anfang Oktober wurde das Unternehmen wegen der Vorfälle geschlossen. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer. Hessens Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne) wirft dem zuständigen Landkreis Waldeck-Frankenberg erhebliche Versäumnisse bei den Lebensmittelkontrollen vor.

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