Lebensmittel:Foodwatch warnt vor Verzögerungen bei neuem Nährwert-Logo

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Auf einer Packung Joghurt ist der sogenannte "Nutri-Score" zu sehen. Foto: Christophe Gateau (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - In der Debatte um klarere Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in vielen Lebensmitteln sollen die Modelle für eine geplante Verbraucherbefragung festgelegt werden.

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Berlin (dpa) - In der Debatte um klarere Kennzeichnungen für Zucker, Fett und Salz in vielen Lebensmitteln sollen die Modelle für eine geplante Verbraucherbefragung festgelegt werden.

Entschieden werden soll das an diesem Donnerstag bei einem Treffen mit Vertretern der Koalition, des Verbraucherzentrale Bundesverbands und des Verbands der Lebensmittelbranche BLL, wie Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) mitteilte.

Die repräsentative Umfrage solle dann noch im Sommer mit einer Handvoll Systemen vorgenommen werden. Ziel sei, herauszufinden, welches Modell für Verbraucher verständlich sei und von ihnen gewünscht werde, erklärte Klöckner.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert rasche Klarheit über ein neues farbliches Nährwert-Logo. Die aus Frankreich stammende "Nutri-Score-Ampel" sei wissenschaftlich abgesichert und in der Praxis erprobt, sagte Foodwatch-Expertin Luise Molling.

"Die Erprobung eines neuen Systems ist unnötig und zeitverzögernd - und schützt nur die Interessen der Süßwaren- und Junkfood-Industrie, die mit allen Mitteln eine Lebensmittelampel verhindern will."

Neben Verbraucherschützern macht sich in der Koalition auch die SPD für Nutri-Score stark. Das System bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot.

Klöckner plant zunächst noch weitere Klärungen, da alle bestehenden Systeme Vor- und Nachteile hätten. Erste Produkte mit dem Nutri-Score sind bereits in deutschen Supermärkten zu haben.

Die Verbraucherminister der Länder hatten sich bei ihrer Konferenz im Mai dafür ausgesprochen, dass bis Jahresende ein einheitliches und möglichst standardisiertes Modell vorgelegt werden solle. Sie unterstützten eine Beteiligung der Verbraucher.

In einer ergänzenden Erklärung nannten neun Länder aber die erneute Diskussion eines neuen Systems unnötig und zeitverzögernd, da mit Nutri-Score ein wissenschaftlich bewährtes und praxisgetestetes System vorliege.

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