Die Erde, die er zwischen den Händen hält ist feucht und dunkelbraun, sie riecht nach Lehm. "Alles voll mit Regenwurmkacke", sagt Magnus Hansen. "Ich liebe das, wenn der Boden so durchwurzelt ist." Im August hat er Erbsen und andere Zwischenfrüchte gesät, eine Art Pflegeprogramm, bei dem der Boden fit gemacht wird für eine neue Runde. Magnus Hansen ist 28, er führt den Hof bei Grimmen, Vorpommern, seit vergangenem Jahr zusammen mit seinem Vater. Jetzt zeigt er seinen schönsten Acker. Man merkt, er ist stolz. Im Frühjahr, sagt er, will er den Acker spritzen. Dafür braucht er nicht viel, nur ein paar Gramm Glyphosat. "Darf man ja gar nicht mehr erzählen", sagt Magnus, "aber ich steh dazu." Schließlich sollen im Frühjahr hier Rüben wachsen. Nur die. Und deshalb muss das andere weg. Für Magnus Hansen ist Spritzen das beste Verfahren, er erklärt das so: "Das ist bodenschonend und vermindert Stickstoffauswaschungen ins Grundwasser, außerdem kann ich so später Pflanzenschutzmittel in den Rüben einsparen."
Landwirtschaft:"Du fliegst nicht und läufst barfuß, na toll"
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Die Frage nach der Zukunft der Landwirtschaft treibt beide um: Magnus Hansen (links) betreibt den Hof gemeinsam mit seinem Vater, sein Bruder Fridtjof studiert und kämpft für einen stärkeren Schutz der Natur.
(Foto: OH)Magnus und Fridtjof Hansen sind Brüder und auf einem Hof in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen. Heute ist der eine konventioneller Landwirt, der andere setzt sich für Naturschutz ein.
Von Anke Lübbert
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