Landwirtschaft:"Du fliegst nicht und läufst barfuß, na toll"

Lesezeit: 6 min

Magnus und Fridtjof Hansen auf ihrem Hof

Die Frage nach der Zukunft der Landwirtschaft treibt beide um: Magnus Hansen (links) betreibt den Hof gemeinsam mit seinem Vater, sein Bruder Fridtjof studiert und kämpft für einen stärkeren Schutz der Natur.

(Foto: OH)

Magnus und Fridtjof Hansen sind Brüder und auf einem Hof in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen. Heute ist der eine konventioneller Landwirt, der andere setzt sich für Naturschutz ein.

Von Anke Lübbert

Die Erde, die er zwischen den Händen hält ist feucht und dunkelbraun, sie riecht nach Lehm. "Alles voll mit Regenwurmkacke", sagt Magnus Hansen. "Ich liebe das, wenn der Boden so durchwurzelt ist." Im August hat er Erbsen und andere Zwischenfrüchte gesät, eine Art Pflegeprogramm, bei dem der Boden fit gemacht wird für eine neue Runde. Magnus Hansen ist 28, er führt den Hof bei Grimmen, Vorpommern, seit vergangenem Jahr zusammen mit seinem Vater. Jetzt zeigt er seinen schönsten Acker. Man merkt, er ist stolz. Im Frühjahr, sagt er, will er den Acker spritzen. Dafür braucht er nicht viel, nur ein paar Gramm Glyphosat. "Darf man ja gar nicht mehr erzählen", sagt Magnus, "aber ich steh dazu." Schließlich sollen im Frühjahr hier Rüben wachsen. Nur die. Und deshalb muss das andere weg. Für Magnus Hansen ist Spritzen das beste Verfahren, er erklärt das so: "Das ist bodenschonend und vermindert Stickstoffauswaschungen ins Grundwasser, außerdem kann ich so später Pflanzenschutzmittel in den Rüben einsparen."

SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Herbert_Groenemeyer_Magazin
Musik
»Die Selbstzweifel, die uns ausmachen – die hat die Maschine nicht«
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene
Man Relaxing At Home Talking To Partner On Smartphone; onlinedating
Dating
"Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal"
Smiling female explorer looking away against sky
Gesundheit
»Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer«
Arbeit
Schluss mit dem Kaputtmachen!
Zur SZ-Startseite