Die Zahl der Menschen in Deutschland, die keine Krankenversicherung haben, ist gestiegen. Waren es 2015 noch 79 000 Betroffene, so gab es im vergangenen Jahr 143 000 Menschen ohne Krankenversicherung im Land. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Abgefragt hatte die Zahlen die Linken-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet. In Westdeutschland waren es demnach zuletzt 117 000, in den neuen Ländern - inclusive Berlin - 26 000 Betroffene. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 78,94 Millionen Krankenversicherte.
Zimmermann forderte die Bundesregierung auf, das Recht auf medizinische Versorgung zu gewährleisten. Konkret schlug sie die sofortige Einrichtung eines Fonds vor, um die Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherung zu finanzieren. Freiwillig Versicherte wie etwa Selbständige mit geringen Einkünften müssten bei den Beitragszahlungen stärker entlastet werden.
Das Statistische Bundesamt hatte die Ergebnisse aus der Befragung des Mikrozensus 2019 zum Krankenversicherungsschutz bereits Ende Juli veröffentlicht. Der Mikrozensus ist eine repräsentative Befragung von Haushalten in Deutschland. Jährlich nimmt etwa ein Prozent der Bevölkerung an der Befragung teil. Die Fragen zur Krankenversicherung werden alle vier Jahre erhoben.