Kein Streik beim Energieversorger:Eon-Beschäftigte erstreiten 2,8 Prozent mehr Geld

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Der Streik fällt aus. Die Beschäftigten des Energieversorgers Eon erhalten 2,8 Prozent mehr Lohn. Das liegt allerdings deutlich unter der ursprünglichen Forderung der Gewerkschaften. Die sprechen trotzdem von einem "tragfähigen Kompromiss".

Der Tarifstreit bei Eon ist beendet. Unternehmen und Arbeitnehmervertreter einigten sich, dass die 30.000 Beschäftigten des Energieversorgers rückwirkend ab Jahresbeginn 2,8 Prozent mehr Geld und zusätzlich eine Einmalzahlung von 300 Euro bekommen. Nach Rechnung der Gewerkschaften ergibt sich aus dem Paket insgesamt eine Einkommenssteigerung von 3,1 Prozent. Einen entsprechenden Vorschlag habe die Tarifkommission der Gewerkschaften Verdi und IG BCE in Hannover angenommen, teilten diese mit.

Ausbildungsabsolventen des Jahres 2014 werden nach dem Eon-Vorschlag befristet für 12 Monate übernommen. Bei der Gründung neuer Konzerngesellschaften würden bestehende Tarifbindungen der Mitarbeiter berücksichtigt.

Dies sei ein ""tragfähiger Kompromiss" in der Tarifauseinandersetzung, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott. Allerdings hatten die Gewerkschaften ursprünglich 6,5 Prozent mehr gefordert. Über die Einigung muss noch eine zweite Urabstimmung befinden. Dabei ist ein Zustimmungsquorum von 25 Prozent nötig.

Mit der Einigung ist ein Streik abgewendet. 91,4 Prozent der Mitarbeiter hatten sich in einer Urabstimmung schon dafür ausgesprochen. Nachdem die Verhandlungen vergangene Woche Fortschritte gemacht hatten, verkündete Verdi allerdings, die Mitarbeiter würden frühestens am 10. Februar in den Ausstand treten.

Eon hatte seine Gewinnerwartung für das laufende Jahr Ende Januar auf 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro annähernd halbiert. Der Konzern leidet unter geschrumpften Margen in der Energieerzeugung, der Atomwende und dem weiter hohen Schuldenstand. Ein Streik würde nach Ansicht von Beobachtern Millionen kosten und einen Imageverlust bei den Kunden im heftig umkämpften Stromgeschäft bringen.

Auch beim Konkurrenten RWE mit rund 50.000 Beschäftigten waren am Dienstag mögliche Streiks durch ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber vorerst abgewendet worden. Die Gewerkschaften Verdi und IG BCE beschlossen in Dortmund, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

© Süddeutsche.de/dpa/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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