Isländische Bankenpleite: Massenverhaftung:Zugriff in London

Der Skandal um die isländische Kaupthing-Bank beschäftigt immer noch die internationalen Strafverfolgungsbehörden. Nun verhaftete die Polizei sieben Verdächtige in London.

Die Pleite der isländischen Kaupthing Bank zieht immer größere Kreise: In Großbritannien und Island kam es nun zur Festnahme von insgesamt neun Verdächtigen.

Polizeiaktion im Londoner Viertel Mayfair: Hier wurden die Immobilienmogule Vincent and Robert Tschenguiz festgenommen. (Foto: REUTERS)

Im Zuge ihrer Ermittlungen nahm die britische Strafverfolgungsbehörde für schwere Betrugsdelikte (SFO) in London sieben Männer fest. In der isländischen Hauptstadt Reykjavik wurden zwei weitere Männer in Gewahrsam genommen.

Unter den Festgenommenen befinden sich auch die aus dem Iran stammenden Tschenguiz-Brüder, die ihre Festnahme in einem Statement bestätigten. Darin heißt es, sie seien voller Vertrauen, wieder freigelassen zu werden.

Kaupthing war eine von drei Banken in Island, die auf dem Höhepunkt der Kreditkrise 2008 in Konkurs gingen. Betroffen waren auch Hunderte deutsche Sparer. Sie hatten Geld auf Kaupthing-Konten überwiesen, weil die Bank großzügige Einlagenzinsen versprochen hatte. Ein Teil des Geldes wurde im Rahmen der isländischen Einlagensicherung inzwischen wieder zurückgezahlt.

Die Bankenpleiten hatte Island in eine schwere Wirtschaftskrise gestürzt. Bereits zuvor waren auf der Nordatlantik-Insel mehrere Personen festgenommen worden, denen Marktmanipulation und Betrug im Vorfeld der Krise vorgeworfen wurden.

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