Preise:Inflation verharrt bei 2,2 Prozent im April

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Weiterhin zahlen Kundinnen und Kunden etwas mehr im Supermarkt als im vergangenen Jahr. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Die Preise in Deutschland steigen wie schon im März um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit bleibt die Teuerung konstant.

Von Markus Zydra, Frankfurt

Der Preisdruck in Deutschland bleibt konstant. Die Inflationsrate lag im April bei 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer vorläufigen Schätzung mitteilte. Die Lebensmittelpreise lagen im Vergleich zum Vorjahresmonat 0,5 Prozentpunkte höher, die Energiepreise waren dafür 1,2 Prozentpunkte niedriger.

Damit ist der Abwärtstrend der letzten Monate gestoppt. Im März lag die Inflationsrate in Deutschland ebenfalls bei 2,2 Prozent. Im Februar waren es 2,4, im Januar 2,9 Prozent. Auch im Rest Europas und den USA mehren sich die Anzeichen, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen ist. EZB-Direktorin Isabel Schnabel warnte in einer Rede, "dass wir vor einer ziemlich holprigen letzten Meile stehen könnten". Sie verwies auf das hohe Lohnwachstum, das einen erneuten Preisschub anfachen könnte. Die Arbeitslosenrate in der Euro-Zone liegt auf dem niedrigsten Stand ihrer Geschichte. Das stärkt die Verhandlungsposition der Gewerkschaften für Löhne und Gehälter - trotz der schwachen Wirtschaftslage in Europa.

In der Euro-Zone lag die Inflation im März bei 2,4 Prozent - das Ziel der Notenbank beträgt exakt zwei Prozent. Bis vor ein paar Wochen ging man davon aus, dass die EZB im Juni einen Zinssenkungszyklus starten würde. Der Leitzins notiert aktuell bei 4,5 Prozent. Inzwischen gibt es Zweifel, ob die Währungshüter mehr als das eine Mal im Juni die Geldpolitik lockern.

In den USA hat Notenbankchef Jerome Powell angedeutet, dass die Leitzinsen länger auf Rekordniveau bleiben. Beobachter rechnen nun frühestens im November mit einer Senkung, manche spekulieren gar auf eine weitere Erhöhung. Die Inflation in den USA war im März auf 3,5 Prozent geklettert. Auch in der Schweiz, wo die Notenbank den Leitzins bereits einmal gesenkt hat, wachsen Sorgen vor einer Rückkehr des Preisdrucks. "Erneute globale Schocks können jederzeit kommen", sagte Notenbankpräsident Thomas Jordan.

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