Statistisches Bundesamt:Inflation im Januar deutlich gesunken

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Wie viel Geld haben Verbraucher nach dem Einkauf noch in der Tasche? (Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer/IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Im ersten Monat des Jahres sind die Verbraucherpreise nur noch um 2,9 Prozent gestiegen. Zwar sind Nahrungsmittel weiter Preistreiber, aber die Energiekosten sinken.

Die Inflation hat zu Jahresbeginn in Deutschland wegen sinkender Energiekosten merklich nachgelassen. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar nur noch um durchschnittlich 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2021. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2023 stiegen die Verbraucherpreise den vorläufigen Daten zufolge im Januar um 0,2 Prozent.

Während die Energiepreise im Januar um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken, blieben Nahrungsmittel erneut Preistreiber: Sie verteuerten sich um durchschnittlich 3,9 Prozent, Dienstleistungen um 3,4 Prozent.

Volkswirte rechnen damit, dass die Inflationsrate in diesem Jahr weiter sinken wird. Allerdings wollen nach Daten des Münchner Ifo-Instituts mehr konsumnahe Unternehmen ihre Preise erhöhen. "Die Inflation dürfte daher in den kommenden Monaten nur langsam sinken", prognostizierte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Die Preise von Nahrungsmitteln und Getränken dürften den Planungen der befragten Unternehmen zufolge etwas stärker anziehen. Gastronomiebesuche und Hotelübernachtungen dürften teurer werden. Der Preisdruck bei Bekleidungshändlern habe dagegen etwas nachgelassen. Auch Reiseveranstalter planen der Ifo-Befragung zufolge etwas weniger Preisanhebungen als im Dezember.

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Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, sie können sich dann für einen Euro weniger leisten. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft. Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert.

Im Dezember waren die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent gestiegen nach 3,2 Prozent im November. Ein wichtiger Grund für den Sprung nach oben: Ein Jahr zuvor hatte der Staat im Dezember einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser preisdämpfende Effekt entfiel in der Berechnung für Dezember 2023.

Insgesamt war die Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Inflation auch im vergangenen Jahr hoch. Zwar fiel die Teuerungsrate im Jahresschnitt mit 5,9 Prozent niedriger aus als 2022 zuvor mit damals 6,9 Prozent. Es war aber immer noch der zweithöchste Wert in einem Jahresschnitt seit der Wiedervereinigung.

© SZ/dpa/Reuters/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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