Industrie:Heraeus steigt bei Hightech-Zulieferer Zadient ein

Kürzere Ladezeiten und längere Reichweiten für E-Autos: Siliziumkarbidpulver soll bei der Mobilitätswende helfen. Mit einer millionenschweren Beteiligung an einem Start-up setzt der Hanauer Technologiekonzern Heraeus auf künftige Marktchancen.

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Hanau (dpa) - Der Technologiekonzern Heraeus will sich stärker im wachsenden Markt mit Halbleitern und Batterien für E-Autos engagieren. Das Hanauer Familienunternehmen beteiligt sich an dem deutsch-franzöischem Start-up Zadient Technologies, das auf die Herstellung von Siliziumkarbidpulver (SiC) spezialisiert ist, wie Heraeus am Montag bekanntgab. Zadient hat seinen Hauptsitz im französischen Chambery und eine weitere Produktionsstätte in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.

SiC ist den Angaben zufolge von großer Bedeutung für die Elektromobilität und wird in Hochleistungs-Halbleiteranwendungen wie Wechselrichtern und Ladegeräten für Elektrofahrzeuge eingesetzt, wo es Energieverluste im Vergleich zu siliziumbasierten Halbleitern um bis zu 50 Prozent verringern soll. Die Technologie verkürze auch die Ladezeit von Elektroautos und erhöhe deren Reichweite. Auch in Wind- und Solarstromwechselrichtern sowie Batteriespeichersystemen werde SiC angewendet.

Heraeus habe das Potenzial des SiC-Marktes erkannt und halte ihn für sehr wichtig für Hightech-Anwendungen, sagte Steffen Metzger, Mitglied der Konzernleitung, über den millionenschweren Einstieg. Zadient-Chef Kagan Ceran erklärte, die Zusammenarbeit mit Heraeus werde sein Unternehmen auf dem Weg unterstützen, der „weltweit größte Hersteller von Siliziumkarbid-Halbleitermaterialien mit höchstem Reinheitsgrad“ zu werden.

Heraeus erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit rund 17 200 Mitarbeitern in 40 Ländern einen Umsatz von 29,1 Milliarden Euro.

© dpa-infocom, dpa:231113-99-924495/2

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