Immobilien:Essig statt Weichspüler: Was an Waschmythen dran ist

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Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Eigentlich sollte es doch so einfach sein: Die Wäsche kommt dreckig in die Maschine und sauber wieder raus. Wären da nicht die ganzen vermeintlichen Weisheiten, die rund ums Waschen kursieren.

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Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Eigentlich sollte es doch so einfach sein: Die Wäsche kommt dreckig in die Maschine und sauber wieder raus. Wären da nicht die ganzen vermeintlichen Weisheiten, die rund ums Waschen kursieren.

Hatte Mama nicht zum Beispiel gesagt, dass Handtücher immer bei 90 Grad gewaschen werden müssen? Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) klärt über gängige Mythen zum Waschen auf.

Stimmt es, dass viel auch viel hilft?

Das stimmt nur bedingt. Zum einen gilt tatsächlich: Je schmutziger die Wäsche ist, desto mehr Waschmittel wird benötigt, erklärt Glassl. Aber: Es darf auch nicht zu viel sein, da sonst Reste auf den Textilien zurückbleiben können. Die Dosierung des Waschmittels muss man außerdem auf die Wasserhärte am Wohnort abstimmen. Diese lässt sich beim Wasserversorger erfragen, oft gibt es Informationen dazu auch im Internet.

Nicht zuletzt ist die Beladung der Maschine entscheidend. Auf den Verpackungen bezieht sich die Dosierung meist auf Maschinen mit Fassungsvermögen von 4,5 Kilogramm Wäsche oder 2,5 Kilogramm Feinwäsche. Viele Waschmaschinen fassen aber mittlerweile 6 bis 8 Kilogramm - dann braucht es auch etwas mehr Waschmittel, wenn die Kapazität voll ausgenutzt wird.

Stimmt es, dass einmal getragen schon einer normalen Verschmutzung entspricht?

Hat man ein Teil nur wenige Stunden getragen und nicht darauf gekleckert, entspricht das einem leichten Verschmutzungsgrad. Von einem normalen Verschmutzungsgrad sprechen die Fachleute, wenn etwa ein T-Shirt durchgeschwitzt wurde oder mehrfach getragen. Unterwäsche, die einen Tag lang getragen wurde, zählt auch in diese Kategorie. In die Kategorie starker Verschmutzungsgrad zählen etwa Geschirr- und Küchenhandtücher, Stoffservietten und Babylätzchen.

Stimmt es, dassDunkles und Helles bei niedrigen Temperaturen zusammen in die Maschine darf?

Nein, das ist so nicht richtig. Damit aus Weiß nicht Grau wird, müssen die Sachen immer getrennt gewaschen werden. Für Weißes empfiehlt Glassl außerdem ein Voll- beziehungsweise Universalwaschmittel in Pulver-, Perlen- oder Tablettenform. Dieses enthält Bleichmittel und kann so farbige Flecken entfernen.

Außerdem hellt es Vergilbtes auf. Für die dunkle Wäsche ist so ein Bleichmittel aber nicht gut: So wird dann nämlich aus dem schwarzen Kleidungsstück ein graues.

Stimmt es, dassHandtücher bei 90 Grad gewaschen werden müssen?

Nein, auch das ist nicht richtig. 90-Grad-Wäschen sind nur in Ausnahmefällen etwa bei ansteckenden Krankheiten und auf ärztlichen Rat nötig, erklärt Glassl. „Fleckenfrei werden Handtücher auch mit den 60 Grad- oder 40-Grad-Waschprogrammen.“ Je niedriger aber die Temperatur ist, desto länger sollte die Waschdauer sein, um das gleiche Waschergebnis zu erzielen.

Geht tatsächlich gerade eine Krankheit im Haushalt um, empfiehlt Glassl, zum Beispiel Handtücher, Unterwäsche und Küchentextilien mit einem Vollwaschmittel inklusive Bleichmittel zu waschen - denn diese entfernen nicht nur Flecken, sondern verbessern bei über 30-Grad-Programmen und langen Waschzeiten auch die Hygiene deutlich. Vertragen einige Textilien keine Bleichmittel, sollten sie in diesem Fall mit einem Colorwaschmittel bei 60 Grad gewaschen werden.

Stimmt es, dassman statt Weichspüler einfach Essig nehmen kann?

Das sollte man nicht tun. Essig kann laut den Herstellern zu Korrosionen im Innern der Maschine führen, warnt Glassl. Außerdem bleibt Essig - anders als Weichspüler - auch nicht auf den Textilfasern haften - so glättet es nicht und macht die Textilien auch nicht weich.

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