Medikamente:"Am Fiebersaft kann man gut sehen, wie das System versagt"

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"Es gibt keine Ware, die kurzfristig auf den Markt kommen könnte, nur weil sich der Preis für drei Monate erhöht", sagt Andreas Burkhardt. Das gelte auch für Fiebersaft. (Foto: K. Schmitt/Imago/Fotostand)

Wie kann es sein, dass in einem Industrieland wie Deutschland monatelang ein Medikament fehlt? Pro-Generika-Chef Andreas Burkhardt erklärt, woran es liegt, was getan werden muss - und warum es bei Ratiopharm zugeht wie in der Küche.

Interview von Elisabeth Dostert

Seit Jahresanfang ist Andreas Burkhardt, 46, Vorstandsvorsitzender von Pro Generika, er kommt mitten in einer Krise. Der Verband vertritt die Hersteller von Medikamenten, für die es keinen Patentschutz mehr gibt. 80 Prozent der Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen entfallen laut Pro Generika auf solche meist günstigeren Nachahmerprodukte, sie machen aber nur gut sieben Prozent der Ausgaben für Arzneimittel aus. Burkhardt ist auch Geschäftsführer für Deutschland und Österreich des israelischen Konzerns Teva, eines der größten Generikahersteller der Welt, zu dem seit 2010 auch das deutsche Unternehmen Ratiopharm gehört. Besonders viele Schlagzeilen hat es in den vergangenen Monaten mit Fiebersäften für Kinder gemacht - Ratiopharm ist der größte Anbieter von Säften mit dem Wirkstoff Paracetamol.

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