Patrick Andrae, 42, meldet sich gut gelaunt per Videocall aus dem Berliner Büro seiner Firma mit Blick über die Stadt. Gerade hat der Chef der Ferienhaus-Plattform Home To Go vor Analysten den jüngsten Geschäftsbericht seines Unternehmens vorgestellt und einen Ausblick für 2024 gegeben. Unter dem Strich steht noch immer ein Minus von 28,3 Millionen Euro, doch das ist ein spürbar niedrigerer Verlust als im Vorjahr. Andrae jedenfalls scheint sehr zufrieden mit dem, was er da präsentiert hat. Home To Go hatte beim Börsengang 2021 versprochen, dass das Unternehmen im Jahr 2023 den Punkt erreichen werde, an dem die Einnahmen der Firma den Ausgaben entsprechen werden - zumindest beim bereinigten Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen, sonstigen Finanzierungsaufwendungen und außergewöhnlichen Kosten (bereinigtes Ebitda). "Das haben uns viele nicht geglaubt damals", so Andrae. Aber seine Firma habe diesen Punkt im vergangenen Jahr sogar um knapp zwei Millionen Euro übertroffen. Wenngleich die Kennziffer nicht unumstritten ist - Kritiker sagen, wenn man alle Kosten abzieht, bleibe ja immer ein Gewinn - ist das Ebitda an den Kapitalmärkten eine akzeptierte Gewinnziffer.
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