Höhere Energiekosten:Mehr als 30 Stromversorger heben Preise an

Strommasten in Bayern (Foto: dpa)

Strom wird wieder teurer. Schon im April wollen mehr als 30 Energieversorger ihre Preise anheben - um durchschnittlich 4,5 Prozent. Und die nächsten Erhöhungen dürften bald folgen.

Zum 1. April erhöhen mindestens 32 Stromanbieter in Deutschland ihre Preise. Im Durchschnitt betrage die Steigerung 4,5 Prozent, sagte die Sprecherin des Vergleichsportals Verivox, Dagmar Ginzel. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeute das durchschnittlich 44 Euro Mehrkosten pro Jahr.

Der bekannteste Anbieter mit einem Preissprung ist Vattenfall: Das Unternehmen erhöht die Grundversorgungstarife in Hamburg und Berlin demnach um vier beziehungsweise 2,5 Prozent.

Nach Angaben von Verivox hatte zum Jahreswechsel bereits ein Drittel der ungefähr 1000 Stromversorger in Deutschland die Preise heraufgesetzt. Sie hatten den Schritt mit der erneut gestiegenen EEG-Umlage begründet. Sie kostet statt zuvor 5,27 nun 6,24 Cent je Kilowattstunde. Allerdings verweisen Kritiker schon seit längerem auf die gesunkenen Beschaffungspreise der Versorger - denn diese sind laut Statistischem Bundesamt zwischen Januar 2013 und Januar 2014 um etwa 15 Prozent gesunken.

Vor diesem Hintergrund hatte eine Reihe von Versorgern Ende vergangenen Jahres eigentlich angekündigt, die Preise nicht zu erhöhen. Doch seit Februar folgten nun "schleichende Erhöhungen" zahlreicher weiterer Anbieter, sagte Sprecherin Ginzel. Schon zum 1. Februar und 1. März hätten jeweils etwa 30 Anbieter höhere Preise verlangt. Auch für Mai seien Erhöhungen angekündigt worden.

Insgesamt haben sich die Stromkosten für einen Durchschnittshaushalt seit 2004 fast verdoppelt. Vor zehn Jahren zahlte ein solcher Haushalt demnach gut 700 Euro im Jahr für 4000 Kilowattstunden Strom, inzwischen seien es fast 1200 Euro.

© Süddeutsche.de/AFP/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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