Handelskammer:Schwierige Bedingungen für Bremer Unternehmen

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Das Haus Schütting am Marktplatz. Die Handelskammer hat dort ihren Sitz. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Am Montag hat die Handelskammer Bremen ihren Jahresbericht vorgestellt. Die Bilanz ist schlechter als im Vorjahr.

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Bremen (dpa/lni) - Die Bedingungen für Unternehmen im Land Bremen waren nach Einschätzung der Handelskammer Bremen im vergangenen Jahr schlechter als zuvor. „Wir als Wirtschaft fühlen uns zunehmend reglementiert“, sagte der Präses der Handelskammer, Eduard Dubbers-Albrecht, am Montag in Bremen. Es gebe schwierige Bedingungen in nahezu allen Branchen - etwa unsichere Lieferketten, fehlende Fach- und Arbeitskräfte sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise. Es brauche Impulse, damit Firmen investierten. Zeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung gibt es laut Handelskammer nicht.

Von einer sehr schwierigen konjunkturellen Situation sprach der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Matthias Fonger. 2022 war die Wirtschaft in Bremen vorläufig preisbereinigt im Vorjahresvergleich um 5,1 Prozent gewachsen - unter den Ländern nahm Bremen den Spitzenplatz ein. Fonger sagte, der Wert könne für 2023 bei null liegen oder vielleicht leicht negativ ausfallen. Er bezog sich dabei auch auf Konjunkturumfragen der Handelskammer.

Dubbers-Albrecht fordert weniger Bürokratie. So sei man etwa gegen den beschlossene Ausbildungsfonds im Bundesland. Der geplante Fonds soll zum Ausbildungsjahr 2024/2025 eingeführt werden und mit einer Umlage von Unternehmen finanziert werden. Je mehr Firmen ausbilden, desto mehr Geld erhalten sie. Mit einer Klage mehrerer Kammern gegen den Fonds beschäftigt sich derzeit der Staatsgerichtshof. Die Handelskammer rechnet in der zweiten Hälfte des Jahres mit einem Ergebnis.

Nach Angaben der Handelskammer verzeichneten die bremischen Häfen einen Umschlagrückgang. Von Januar bis November sei der Umschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent gesunken, heißt es im Jahresbericht. Es habe weniger Exporte und Importe gegeben, sagte Dubbers-Albrecht. Zudem sei die Produktivität der bremischen Häfen leider nicht so hoch wie die der Westhäfen Rotterdam und Antwerpen. Reeder gingen dorthin, wo Waren schnell umgeschlagen würden.

© dpa-infocom, dpa:240226-99-130332/2

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