Die Hackergruppierung Anonymous lässt nicht locker. Erneut wurde eine US-Firma Opfer eine Hackerattacke und wieder sind tausende Login-Daten offen im Netz einsehbar. Dabei handelt es sich um Daten der Beraterfirma Booz Allen Hamilton, zu deren Kunden unter anderem das US-Verteidigungsministerium gehört.
Eine Liste von 90.000 militärischen E-Mail-Adressen und Passwörtern ist seither offen im Internet einsehbar. Nach einem Test der Nachrichtenagentur AP scheinen viele dieser Passwörter trotz Verschlüsselung leicht knackbar. Laut New York Times erklärten die Hacker, dass sie die Daten auf einem "praktisch ungesicherten Server" gefunden haben.
Das erscheint ironisch, da sich Booz Allen Hamilton vor allem auf Internettechnologien spezialisiert hat und ihre Kunden gerade auch in Fragen der Internet-Sicherheit berät. Zum Datenklau wollte sich die Firma deshalb "seiner Sicherheitsrichtlinien entsprechend" auch nicht äußern.
Darauf reagierte Anonymous mit der sarkastischen Twitter-Bemerkung: "Ihr habt Sicherheitsrichtlinien? Haben wir gar nicht bemerkt." Den Hackern war es eigenen Angaben zufolge möglich gewesen in den Server einzudringen, Daten und Software zu manipulieren und Passwörter zu klauen.
Der Hackerangriff gehört zur Aktion AntiSec, die die inzwischen aufgelöste Gruppierung LulzSec zusammen mit Anonymous vor einigen Wochen angekündigt hatte. Seither werden regelmäßig verschiedene Institutionen, Firmen oder Regierungsorganisationen attackiert und die gestohlenen Daten im Netz veröffentllicht.
Die jüngste Attacke hatte wohl vor allem militärische Einrichtungen zum Ziel. Das Pentagon teilte mit, es sei sich des Zwischenfalls bewusst und tausche sich mit seinen Partnern darüber aus. Anonymous hingegen kündigte weitere Angriffe an.