Es ist ein zweifelhafter Tausch, den General Motors den europäischen Ländern mit Opel-Standorten anbietet: 8300 von 48.000 Stellen in Europa sollen gestrichen werden - dafür sollen Staatshilfen von 2,7 Milliarden Euro fließen, 1,5 Milliarden davon aus Deutschland.
Es gibt gute Gründe, dieses Angebot so nicht zu akzeptieren. Erstens: Die Gesamtkosten der Sanierung gibt GM mit 3,3 Milliarden Euro an. Das heißt: Nur 600 Millionen davon würden nach dieser Rechnung vom Konzern bezahlt werden. Für ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr mit 50 Milliarden Dollar von der US-Regierung gerettet wurde und heute damit prahlt, das Geld schon bald wieder zurückzuzahlen, ist das zu wenig.
GM sollte seine unternehmerische Verantwortung für Opel übernehmen und mindestens die Hälfte der Kosten tragen. Warum sonst hatte man im vergangenen Jahr den bereits beschlossenen Verkauf von Opel über Nacht gestoppt und den Autobauer behalten? Hoffentlich nicht nur, um europäische Subventionen abgreifen zu können.
Zweitens: Die Amerikaner schielen auf Hilfen aus dem Deutschlandfonds, der für Unternehmen eingerichtet wurde, die wegen der Finanzkrise in Not geraten sind. Ist dies bei Opel wirklich der Fall? Oder hatte der Autobauer nicht schon vorher große Probleme? Eine Ausnahmeregelung für Opel würde einen Präzedenzfall mit unabsehbaren Folgen schaffen.
Drittens: GM will bis 2014 elf Milliarden Euro in Europa investieren. Was die Manager leider nicht sagen: Wenn das Geschäft schlecht läuft und kein Geld verdient wird, gibt es auch keine elf Milliarden Euro. Dann aber wären auch die Milliarden vergebens, die jetzt die Steuerzahler aufbringen sollen.