Zum ersten Mal stieß Renan Deuter bei einem Festival auf die neue Trinkgeldgepflogenheit. Er kaufte am Getränkestand zwei Flaschen Wasser für neun Euro. Festivalpreise eben. Als er mit der Karte zahlen wollte, sah er sich auf dem Lesegerät mit der Frage konfrontiert, ob er nicht noch Trinkgeld geben wolle. Mehrere Euro-Beträge seien ihm als Optionen angezeigt worden. "Ich weiß noch, dass mich das genervt hat, weil es sich wie eine Aufforderung angefühlt hat", erinnert er sich. "In einem Restaurant gebe ich gern zehn Prozent, wenn ich mit dem Service zufrieden war", sagt Renan Deuter. Aber an einem Getränkestand wäre ich noch nie auf die Idee gekommen."
Gastronomie:Geizig beim Trinkgeld? Kann man sich nicht mehr leisten
Die meisten Anbieter bieten Gastronomen bereits die Möglichkeit, in ihrem Kartenlesegerät mehrere Vorschläge für die Höhe des Trinkgelds einzustellen.
(Foto: max-kegfire/Getty Images/iStockphoto/Bearbeitung: SZ)Das Lächeln der Servicekraft war mal Aufforderung genug, ein paar Euro obendrauf zu geben. Neuerdings erledigen Kartenlesegeräte diesen Job, sogar an Getränkeständen oder in Schnellrestaurants. Manche gehen dabei recht unverfroren vor.
Von Felicitas Wilke
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