Potsdam:Gäste können viel bei märkischen Gastronomen erleben

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Die Weihnachts- und Vorweihnachtszeit wird für Brandenburgs Gastronomen immer bedeutender. Nicht zuletzt weil sich die Hotel- und Gaststättenbetreiber viel...

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Potsdam (dpa/bb) - Die Weihnachts- und Vorweihnachtszeit wird für Brandenburgs Gastronomen immer bedeutender. Nicht zuletzt weil sich die Hotel- und Gaststättenbetreiber viel einfallen lassen, um ihre Kunden zu locken. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Die Advents- und Weihnachtszeit war umsatzmäßig schon immer von großer Bedeutung für die Branche. Wir beobachten aber, dass immer mehr Leute die Gelegenheit nutzen, an den Festtagen essen zu gehen“, sagt Olaf Lücke, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) im Land.

Wer spontan an den Feiertagen einen Tisch buchen wolle, habe vielerorts keine Chance mehr. „Manchmal muss der Tisch schon ein Jahr im Voraus gebucht werden“, berichtet Lücke. Aufgrund der großen Nachfrage und weil zusätzliches Personal beziehungsweise Zulagen bezahlt werden müssten, empfehle der Verband seinen Mitgliedern auch, in Vorkasse zu gehen und Reservierungen verbindlich vorzunehmen.

Auch für Hartmut Leutloff, der in Zeuthen (Dahme-Spreewald) ein Gasthaus betreibt, ist der Dezember immer der umsatzstärkste Monat des Jahres. „Allerdings lagen wir dieses Jahr bereits vier Mal über den Dezember-Wert des letzten Jahres“, bemerkt er. Insgesamt gebe es zu Weihnachten mehr Bestellungen als noch vor 15 Jahren. Weihnachtsfeiern von Firmen seien allerdings rückläufig. „Vielleicht hängt es auch mit dem Preisbudget zusammen“, so seine Vermutung.

Die Preise sind vielerorts angezogen, wie Lücke bestätigt. Das habe viele Ursachen. Unter anderem gestiegene Personalkosten, erhöhte Qualitätsansprüche der Gäste, regionale Produkte und natürlich die Nachfrage. „Hinzu kommt, dass es im Land nicht mehr Anbieter gibt“, erklärt der DEHOGA-Hauptgeschäftsführer. Übertriebene Preise würden aber aus Rücksicht auf die Kunden selten verlangt.

Immer mehr Betriebs- und Vereinsweihnachtsfeiern finden etwa im Seehotel „Ichlim“, das Verlando Konschak in der Nähe von Sewekow (Ostprignitz-Ruppin) betreibt, statt. „Das ist sicher auch auf die wirtschaftlich gute Situation vieler Unternehmen zurückzuführen“, sagt Konschak. Ähnlich argumentiert auch Lücke und fügt hinzu: „Die Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter auf diese Art wertschätzen und zugleich besser an sich binden.“

Für ihr Geld bekommen die Kunden in märkischen Gasthäusern aber auch was geboten. „Viele Häuser haben schon einen eigenen Weihnachtsmarkt“, sagt Olaf Lücke. Andere böten Glühwein-Kahnfahrten auf der Spree an. Konschaks Gäste können beispielsweise einen Ausflug zu einem Adventsmarkt mit anschließendem Kaffee- und Tanznachmittag in seinem Hotel unternehmen.

Auch zu Weihnachten bekommen die Gäste im Seehotel etwas geboten. Nach einer Feuerzangenbowle folge die Bescherung, bei der Wirt Konschak persönlich den Weihnachtsmann spiele. „Die Gäste müssen dazu aber ein Gedicht aufsagen“, betont der Hotelier. Vornehmlich würden Paare oder Gäste, die sonst allein zuhause feiern müssten, über die Festtage im Hotel ein Zimmer buchen. „Außerdem wird an den Feiertagen auch von Restaurantgästen ein Menü bestellt“, sagt Konschak. 155 Buchungen habe er für dieses Jahr schon und könne deshalb keine Bestellungen mehr annehmen.

Die höheren Einnahmen im Dezember ermöglichen es den Gastronomen, in der danach folgenden Winterzeit etwas kürzer zu treten. „Weil im Dezember viel Arbeit anfällt, machen wir Anfang Januar immer zehn Tage Betriebsferien, um etwas auszuruhen“, berichtet Hartmut Leutloff. Auch im Seehotel nutze das Personal die Gelegenheit, um angesammelte Überstunden abzubummeln oder den Resturlaub zu nehmen. In dieser Zeit, also Januar bis März, feiern Gastronomen mit ihrem Personal wiederum Weihnachten nach. Lücke verweist dabei auf eine große Gastronomenweihnachtsfeier im Februar im Potsdamer Kongresshotel.

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