G20-Gipfel:USA wollen Strafzölle gegen China zunächst nicht erhöhen

Lesezeit: 1 min

Der chinesische Präsident Xi Jinping (links) und US-Präsident Donald Trump (rechts) trafen sich nach dem G20-Gipfel in Buenos Aires zu einem Arbeitsessen. (Foto: Kevin Lamarque/Reuters)
  • Die USA wollen neue Strafzölle gegen China für 90 Tage aussetzen.
  • Eine angedrohte Anhebung bisheriger Strafzölle zu Jahresbeginn 2019 auf 25 Prozent werde zunächst nicht vollzogen.
  • Sollte es nach den nun angesetzten 90 Tagen keine Einigung geben, werde es zur Anhebung der Strafzölle kommen.

Die USA wollen neue Strafzölle gegen China für 90 Tage aussetzen. Eine angedrohte Anhebung bisheriger Strafzölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar zu Jahresbeginn 2019 auf 25 Prozent werde für 90 Tage ausgesetzt, teilte das Weiße Haus nach einem mit Spannung erwarteten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping nach dem G20-Gipfel am Samstag in Buenos Aires mit. Sollte es nach den nun angesetzten 90 Tagen keine Einigung geben, werde es zur Anhebung der Strafzölle kommen.

Xi und Trump saßen mit kleineren Delegationen fast zweieinhalb Stunden beim Abendessen zusammen. Nach Informationen der englischsprachigen chinesischen Zeitung South China Morning Post soll es am Ende des Essens der beiden Staatsmänner Applaus der Delegationsmitglieder gegeben haben. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow sprach nach dem Treffen von einem "sehr guten" Gespräch.

Chinas Außenminister bestätigt Burgfrieden im Handelskrieg mit USA

Chinas Regierung bestätigte die vorläufige Einigung. Außenminister Wang Yi erklärte am Samstag, US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping seien übereingekommen, die Verhängung weiterer Sonderzölle auf Importe zu stoppen. Ihre Gespräche bei einem Abendessen im Anschluss an den G20-Gipfel in Buenos Aires seien "sehr positiv und konstruktiv" gewesen.

China sagte Wang zufolge zu, seine Importe auszuweiten, "um schrittweise die Handelsungleichgewichte abzumildern". Beide Seiten wollten Verhandlungen mit dem Ziel aufnehmen, alle verhängten Sonderabgaben zu beseitigen.

Handelskrieg drückt bereits Wachstum beider Länder

Chinas Präsident verwies zu Beginn des Abendessens mit Trump auf eine gemeinsame Verantwortung der beiden größten Volkswirtschaften in der Welt. "Nur mit Kooperation zwischen uns können wir den Interessen des Weltfriedens und Wohlstands dienen." Trump hatte sich zuvor optimistisch gezeigt, dass etwas erreicht werden könne, was "gut für China und gut für die Vereinigten Staaten" sein werde.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds drückt der Handelskrieg bereits auf das Wachstum beider Länder. Die USA haben China mit Sonderzöllen auf Waren im Wert von insgesamt 250 Milliarden Dollar überzogen - China reagierte mit Vergeltungszöllen im Wert von 60 Milliarden Dollar. Als Minimalziel hatte gegolten, die von den USA angekündigte Erhöhung eines Teils der Zölle von bisher zehn auf dann 25 Prozent abzuwenden.

© SZ.de/dpa/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

G-20-Gipfel in Argentinien
:Machtkampf der Alphamänner

US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi treten beim G-20-Gipfel zur entscheidenden Runde im Handelsstreit an. Es geht um die Vorherrschaft im 21. Jahrhundert - mit Folgen für Deutschland.

Von Claus Hulverscheidt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: