Finanzielle Misere:Krankenhaus-Beschäftigte in Griechenland streiken wegen miserabler Ausstattung

  • Ärzte sowie Pflege- und Verwaltungspersonal in Griechenland treten an diesem Mittwoch in einen 24-stündigen Streik.
  • Die Beschäftigten wollen auf die Missstände im Gesundheitssystem aufmerksam machen.

Es sind die simpelsten Dinge, die manchen Krankenhäusern in Griechenland bereits fehlen, nicht einmal mehr Watte oder Handschuhe gibt es. Die finanzielle Misere des Landes bringt das Gesundheitssystem dem Einsturz nahe. Jetzt machen sowohl Ärzte als auch Pflege- und Verwaltungspersonal mit einem 24 Stunden dauernden Ausstand auf diese Missstände aufmerksam.

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Sie protestierten nach Angaben der Gewerkschaft gegen die stufenweise "Auflösung des Gesundheitssystems", gegen die Unterbesetzung und Unterfinanzierung. Allein das größte Krankenhaus von Athen, Evangelismos, benötige fünf Millionen Euro, um weiter einigermaßen funktionieren zu können, sagte der Vertreter der Gewerkschaft für Krankenhausärzte im griechischen Fernsehen. Landesweit seien 4500 Planstellen momentan nicht besetzt. Die Situation sei bald nicht mehr beherrschbar, sagt die Gewerkschaft.

Notfälle werden trotz des Streiks dennoch behandelt: Von der griechischen Ärzteschaft hieß es, dass deren die Behandlung sichergestellt sei.

Die griechische Regierung muss sich mit ihren Kreditgebern über Reformen im Land einigen, damit neue Kredite in Höhe von bis zu 7,2 Milliarden Euro abgerufen werden können. Wie Athen in den kommenden Wochen fällige Kredite zurückzahlen soll, ist momentan offen.

© SZ.de/ratz/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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