Wiesbaden:Sachsen-Anhalts Kommunen bauen kaum Kassenkredite ab

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Städte und Gemeinden sind trotz guter Konjunktur nahezu unverändert auf kurzfristige Kredite angewiesen. Ende vorigen Jahres hatten die Kommunen sogenannte Kassenkredite in Höhe von 1,22 Milliarden Euro in den Büchern, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Übersicht des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Das war knapp ein halbes Prozent weniger als Ende 2017. Niedriger war der Rückgang in keinem anderen Bundesland.

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Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Städte und Gemeinden sind trotz guter Konjunktur nahezu unverändert auf kurzfristige Kredite angewiesen. Ende vorigen Jahres hatten die Kommunen sogenannte Kassenkredite in Höhe von 1,22 Milliarden Euro in den Büchern, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Übersicht des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Das war knapp ein halbes Prozent weniger als Ende 2017. Niedriger war der Rückgang in keinem anderen Bundesland.

Zum Vergleich: In Thüringen sank das Volumen der Kassenkredite um ein Viertel auf rund 85 Millionen Euro. In Sachsen ging es ebenfalls um fast 25 Prozent runter auf 92 Millionen Euro.

Kassenkredite sind Verbindlichkeiten bei Banken mit eher kurzen Laufzeiten. Sie werden häufig mit Dispo-Krediten verglichen, die Privatkunden auf ihren Girokonten nutzen können.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern nutzen sachsen-anhaltische Kommunen relativ viele Kassenkredite. Sie standen rechnerisch mit 551 Euro je Einwohner in der Kreide. Nur das Saarland (1950 Euro pro Einwohner), Rheinland-Pfalz (1302) und Nordrhein-Westfalen (1262 Euro) haben höhere Werte. Bei den Nachbarn in Sachsen fielen 23 Euro Kassenkredit je Einwohner an, in Thüringen 40 und in Brandenburg 260.

In den vergangenen Jahren hatte die gute wirtschaftliche Lage auch den Kommunen kräftiger sprudelnde Steuereinnahmen beschert. Zudem bekommen sie in Sachsen-Anhalt seit 2016 deutlich mehr Geld vom Land. Die Kommune beklagen allerdings regelmäßig, dass auch ihre Aufgaben wachsen und damit ihre Ausgaben steigen. Auf längere Sicht sinken die Kassenkredite deutlicher: Ende 2016 lagen sie rechnerisch noch bei 591 Euro je Einwohner - und damit 40 Euro höher als jetzt.

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