Finanzen:Wie gefährlich wäre eine Staatspleite für deutsche Banken?

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Banken haben sich weitgehend aus Griechenland zurückgezogen. Beim Schuldenschnitt im Frühjahr 2012 verzichteten Banken, Versicherungen und Hedgefonds auf die Hälfte ihrer Forderungen.

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Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Banken haben sich weitgehend aus Griechenland zurückgezogen. Beim Schuldenschnitt im Frühjahr 2012 verzichteten Banken, Versicherungen und Hedgefonds auf die Hälfte ihrer Forderungen.

Athen wurden somit gut 100 Milliarden Euro erlassen. Seither haben viele Institute ihr finanzielles Engagement in dem kriselnden Euroland weiter zurückgefahren.

Daher schätzt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret die direkten Gefahren einer griechischen Staatspleite für Europas Banken als „vergleichsweise gering“ ein, wie er kürzlich der „Bild“-Zeitung sagte: „Die deutschen Banken haben in ihren Büchern beispielsweise nur noch Forderungen von 2,4 Milliarden Euro gegenüber griechischen Banken, Unternehmen und dem Staat. Das Risiko ist also überschaubar, dennoch kann es immer anders laufen als gedacht.“

Für den deutschen Staat besteht darüber hinaus zumindest theoretisch das Risiko, dass gewährte Rettungsgelder nicht zurückgezahlt werden. Das Münchner ifo Institut beziffert das maximale Verlustrisiko für Deutschland auf 87 Milliarden Euro (Stand Ende März) - für den Fall einer Staatspleite Griechenlands und einem gleichzeitigen Austritt des Landes aus der Eurozone. In dieser Summe sind unter anderem die 15,2 Milliarden Euro Kredite enthalten, die Deutschland im Rahmen des ersten Hilfspakets über seine Förderbank KfW zur Verfügung stellte.

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