Ferienende:Extrem-Staus ausgeblieben: Sommerwetter wird langsam besser

Lesezeit: 2 min

Fahrzeuge stauen sich auf einer Autobahn. (Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild)

Trotz des Endes der Sommerferien in mehreren Bundesländern sind große Verkehrsstaus am Wochenende ausgeblieben. Touristiker sind mit der Buchungslage bislang weitgehend zufrieden - auch wenn unklar ist, wie sich der zuletzt viele Regen auf das Geschäft auswirkt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Die wegen des nahenden Ferienendes in einigen Bundesländern befürchteten langen Staus auf den Straßen Norddeutschlands sind am Wochenende weitgehend ausgeblieben. Wie eine Polizeisprecherin in Kiel am Samstag sagte, wurden für Schleswig-Holstein keine größeren Behinderungen gemeldet. Eine ähnliche Einschätzung traf die Verkehrsleitstelle in Hamburg. Auch am Sonntag gab es zwar auf den Autobahnen A1 und A7 Staus und Behinderungen, doch überschritten diese bis zum Nachmittag nicht die Zehn-Kilometer-Marke. Mitte der Woche beginnt in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt wieder die Schule.

Wegen der Rückreisen aus Dänemark habe es auf der Autobahn 7 kurz hinter der Grenze in Richtung Süden zeitweilig zähfließenden Verkehr gegeben, sagte die Sprecherin. Auf der A1 seien Autofahrer bei Lübeck gelegentlich nur stockend vorangekommen. Verglichen mit anderen Sommerwochenenden sei die Verkehrslage aber ruhig geblieben. In Hamburg seien keine größeren Behinderungen registriert worden. Dichteren Verkehr habe es vor allem an den Autobahnkreuzen und -verbindungen sowie vor dem Elbtunnel gegeben. „Man kam aber gut durch“, sagte ein Polizeisprecher.

Touristiker zeigten sich unterdessen relativ zufrieden mit der Buchungslage. „Die Reiselust der Menschen war und ist groß“, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), Bettina Bunge. Erholung und Ablenkung vom Alltag seien gefragt wie nie. Folglich werde seit Beginn des Jahres wieder viel gereist, aber kurzfristiger gebucht und mehr auf das Urlaubsbudget geachtet als noch im Jahr 2022.

Bislang waren die Beherbergungsbetriebe zwischen Nord- und Ostsee gut bis sehr gut gebucht. Für Kurzentschlossene seien aber noch Kapazitäten frei, wenn auch nicht überall und nicht in jedem Betrieb, sagte Bunge. Auch viele Ferienorte in Schleswig-Holstein bestätigten die Einschätzung der TASH. So sei die Buchungssituation in den Orten an der Lübecker Bucht, wie Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt in Holstein, Pelzerhaken und Rettin sehr gut gebucht, sagte ein Sprecher. Gleiches gelte für die Ostseeinsel Fehmarn sowie für die Nordseeorte Amrum, Büsum oder Husum.

Inwieweit sich die Wetterkapriolen der vergangenen Wochen auf die Buchungen ausgewirkt haben, ist nach Angaben Bunges noch nicht abzusehen. „Fest stehe aber: Aufgrund des wechselhaften Wetters fehlen Tagesausflügler und Besucher von Gastronomie und Outdoor-Veranstaltungen.“ Auch an diesem Wochenende wollte der Sommer im Norden nicht so recht in die Gänge kommen. Der Samstag startete mit Regen und Gewittern, am Sonntag kam dann auch die Sonne raus. Es wurde wärmer und es blieb weitgehend trocken.

Die neue Woche beginnt in Hamburg und Schleswig-Holstein mit abwechselnd Sonne und Wolken. Im Verlauf des Montags kann es nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) zwischen Hamburg und Lübeck auch schauern. Die Temperaturen steigen auf 23 bis 27 Grad. In der Nacht kommt es im Hamburger Raum zu einzelnen Schauern - auch Gewitter schließt der Deutsche Wetterdienst nicht aus. Die Temperaturen sinken auf 15 bis 18 Grad. Auch der Dienstag wird laut Vorhersage wechselhaft. Es kann teils kräftig regnen oder gewittern.

Wer dem durchwachsenen Sommerwetter mit einer Flugreise entfliehen will, kann am Airport Hamburg wieder mit geregelten Abläufen rechnen. Nach dem Kofferchaos und schier endlosen Schlangen an den Sicherheitsschleusen im vergangenen Jahr läuft der Betrieb am Flughafen in diesem Sommer weitgehend störungsfrei. Dass es trotz mehr Reisenden nahezu reibungslos laufe, liege auch an den Passagieren, die oft das neue Angebot online buchbarer Slots für die Sicherheitskontrollen, den Online-Check-in und die Automaten zur Gepäckabgabe nutzten, sagte ein Flughafensprecher.

Beim Gepäck sei es bislang nur dann zu kleineren Verzögerungen gekommen, wenn aufgrund von Gewittern die Entladung der Flugzeuge habe unterbrochen werden müssen. Beim sogenannte Rush-Gepäck habe es bislang keine nennenswerten Schwierigkeiten gegeben. Das sind Koffer, die nicht zeitgleich mit Flugreisenden in Hamburg ankommen, sondern mit einem anderen Flug hinterhergeschickt werden. Nach jüngsten Zahlen des Flughafens verzeichnete der Airport im Juli rund 1,42 Millionen Passagiere - das war die stärkste Nachfrage in einem Monat seit Oktober 2019, als 1,65 Millionen Passagiere gezählt wurden.

© dpa-infocom, dpa:230812-99-816043/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: