Ferdinand Piëch brauchte keine langen Sätze und schon gar keine laute Stimme, im Gegenteil. Je kürzer seine Sätze waren und je leiser er sie vor sich hin murmelte, desto sicherer konnten seine Zuhörer sein: Achtung, das Orakel hat Wichtiges mitzuteilen. Zum Beispiel bei der Pariser Automesse im September 2010. Kurz vorher war durchgesickert, wie der Milliardär, langjährige VW-Patriarch und Herrscher über ein weit verzweigtes Autoimperium für die Zeit nach ihm plante. Im Falle seines Todes sollte sein Konzernerbe an die Ehefrau gehen. Ursula Piëch, geborene Plasser, genannt Uschi, winkte ab an jenem Abend vor neun Jahren. Man rede über etwas, "was in 30 bis 40 Jahren passiert", sagte sie. Und ihr Mann, damals 73, sagte diesen einen kurzen Satz: "So lang geht das nicht."
Nachruf auf Ferdinand Piëch:Der Eigensinnige
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Ferdinand Piëch galt als streng und hart, als jemand, der niemals Zweiter sein wollte. Unter ihm wurde VW einer der größten Autobauer der Welt. Zum Tod eines Patriarchen.
Von Thomas Fromm
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