Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, künftig eine Inflationsrate "von zwei Prozent" anzustreben. Aufgabe der EZB ist es, die Preise auf mittlere Sicht stabil zu halten. Bisher hatte die Zentralbank dieses Ziel als erfüllt angesehen, wenn die Inflation "unter, aber nahe an zwei Prozent" gelegen hatte. Mit der neuen Definition erhöht die Zentralbank ihr Inflationsziel also leicht.
Außerdem ändert die EZB eine zentrale Betrachtungsweise des Inflationsziels. Die Notenbank wird künftig zumindest zeitweise "moderat über dem Zielwert" liegende Inflationsraten akzeptieren - wenn die Raten vorher aus ihrer Sicht zu niedrig waren. Notenbanker sprechen bei dieser geldpolitischen Strategie von einem "symmetrischen" Inflationsziel. Mit diesem ist die Notenbank nicht mehr unmittelbar zum Reagieren gezwungen, sollten die Inflationsraten zeitweilig nach oben oder nach unten von dem prozentualen Ziel abweichen.
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Daimler hatte die geheimen Gesprächsrunden offengelegt - und wird als Kronzeuge nicht bestraft. Interne Unterlagen aus dem VW-Konzern dokumentieren, wie umfangreich die geheime Kooperation war.
Die Euro-Währungshüter empfehlen zudem, künftig auch die Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien mit in Berechnung der Inflationsrate aufzunehmen. Außerdem will die EZB künftig auch das Klima bei den geldpolitischen Entscheidungen bedenken.