Immobilienkrise in China:Evergrande-Chef lebenslang vom Aktienhandel ausgeschlossen

Evergrande ist eines der größten Immobilienunternehmen in China und mit umgerechnet mehr als 300 Milliarden Euro verschuldet. (Foto: Tyrone Siu/Reuters)

Außerdem wurde Hui Ka Yan von der chinesischen Börsenaufsicht wegen diverser Finanzdelikte mit einer Geldstrafe von umgerechnet etwa sechs Millionen Euro belegt. Das Unternehmen muss noch mehr zahlen.

Der Chef des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande soll lebenslang vom Aktienhandel ausgeschlossen werden. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wurde Hui Ka Yan zudem von der chinesischen Börsenaufsicht wegen diverser Finanzdelikte mit einer Geldstrafe von umgerechnet etwa sechs Millionen Euro belegt. Überdies habe die Börsenaufsicht das Unternehmen mit einer Geldstrafe von umgerechnet 540 Millionen Euro belegt und weitere Führungskräfte bestraft.

Der chinesische Immobiliensektor, der mehr als 20 Prozent zur Wirtschaftsleistung Chinas beträgt, befindet sich in einer schweren Krise. Evergrande, eines der größten Immobilienunternehmen, ist umgerechnet mit mehr als 300 Milliarden Euro verschuldet. Im Januar hatte ein Gericht in Hongkong nach Klagen von Gläubigern die Auflösung des Unternehmens angeordnet. Es ist jedoch unklar, ob dieses Urteil auf dem chinesischen Festland umgesetzt wird, wo Evergrande den Großteil seiner Geschäfte macht.

Firmenchef Hui war im vergangenen September von den chinesischen Behörden unter Polizeiaufsicht gestellt worden. In dem Verfahren wurde seinem Unternehmen vorgeworfen, den Umsatz in den Jahren 2019 und 2020 künstlich erhöht zu haben. Auf Basis dieser falschen Angaben soll der Immobilienentwickler dann Anleihen ausgegeben haben. Zudem soll das Unternehmen nicht rechtzeitig über Jahres- und Halbjahresergebnisse, Rechtsstreitigkeiten und ausstehende Schulden informiert worden.

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