Der Euro ist so billig wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Er kostete am Dienstagmittag vorübergehend nur noch einen Dollar, das Tauschverhältnis sank also auf einen Wert von eins zu eins. Diese Marke ist symbolträchtig, faktisch erreicht war die sogenannte Parität aber bereits vergangenen Donnerstag.
Schon länger steht der Euro an den Finanzmärkten unter Druck. Gründe sind die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Europa besonders treffen, der vergleichsweise zurückhaltende Kampf der Europäischen Zentralbank gegen die Inflation und die Tatsache, dass es der US-amerikanischen Wirtschaft besser geht als der europäischen. Experten gehen davon aus, dass die Abwertung des Euro noch weitergehen könnte.
Die Euro-Schwäche kommt im jetzigen Umfeld mit den vergleichsweise hohen Inflationsraten ungelegen. Denn je niedriger der Wechselkurs der Gemeinschaftswährung ist, desto stärker werden im Verhältnis andere Währungen wie der Dollar. Das führt dazu, dass nach Deutschland eingeführte Waren teurer werden. Die Inflation wird dadurch angefacht. Verbraucher müssen bei einem sinkenden Euro-Kurs also noch mehr Geld ausgeben, um ihre Lebenshaltungskosten zu stemmen. Vor allem die Energie- und Rohstoffpreise könnten so weiter steigen.