Ist es nicht erstaunlich, zu welcher Angst die Deutschen fähig sind? Die reichste Wirtschaftsnation Europas fürchtet den ökonomischen Absturz als Folge des von Russlands Präsidenten angezettelten Ukraine-Krieges. Die Sanktionen gegen Putin, die andere Länder in Europa und die USA engagiert vorantreiben, dürften uns selbst nicht mehr Schaden zufügen als dem russischen Potentaten, orakelt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Als könne ein deutscher Regierungschef dafür sorgen, dass eine Wirtschaftskrise in diesem Land ausbleibt, nur weil er das so will. So kommt es, dass das Mittel des wirtschaftlichen Embargos gegen einen hochgefährlichen Aggressor zum innenpolitischen Dauerstreitthema wird, in dem es am Ende gar nicht mehr um Russland geht, sondern nur noch darum, wie viel Prozente von ihrem Sozialprodukt die wohlhabenden Deutschen zu Gunsten einer klaren Linie gegen Putin abzugeben bereit wären.
Krieg in der Ukraine:Brain Drain als Waffe gegen Putin
Lesezeit: 6 min
Die Zentrale der Russischen Akademie der Wissenschaften.
(Foto: Jessy Asmus/Jessy Asmus)Bei den Sanktionen gegenüber Russland wird eine Option zu wenig diskutiert: Wissenschaftlern und Fachkräften den Weg nach Deutschland zu erleichtern, könnte Putins Regime schwächen und der heimischen Wirtschaft helfen.
Essay von Karl-Heinz Büschemann
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt
Psychologie
"Eine akkurate Selbsteinschätzung dient unserem Wohlbefinden"
Tantra
"Es geht darum, die Schranke des Tabus zu durchbrechen"
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"
Liebe und Partnerschaft
»Die meisten Paare reden nur fünf bis zehn Minuten pro Tag richtig«