Energiepreise:Wird Heizen wieder teurer?

Bürger, die viel für Gas und Strom zahlen, erhalten für einen Teil ihres Verbrauchs eine Entlastung. (Foto: IMAGO/Christian Ohde)

Zum Jahreswechsel könnten die Staatshilfen für Gas- und Stromkunden enden. Allerdings senken viele Versorger gerade ohnehin die Preise. Ein Wechsel lohnt sich.

Die Regierung könnte die Energiepreisbremsen nun doch schon zum Jahreswechsel beenden und nicht erst im April 2024 - weil nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts das Geld fehlt. Müssen Haushalte nun mit deutlich höheren Kosten rechnen? Auswertungen von Tarif-Vergleichsportalen ergeben, dass die Mehrkosten vergleichsweise gering sein werden. Aufs Jahr gerechnet kommen auf einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden für Erdgas 26 Euro mehr hinzu, beim Strom nur ein Euro, wie das Portal Verivox berechnet hat.

Die Preise für Erdgas und Strom sind an den Börsen bereits mehrere Monate lang deutlich niedriger als noch 2022 oder Anfang 2023. Das kam bei vielen Verbrauchern zwar nicht sofort an, weil Versorger langfristig einkaufen und die günstigen Börsenpreise nicht direkt weitergeben. Mittlerweile haben aber sehr viele Unternehmen ihre Preise für Kunden reduziert oder planen günstigere Tarife zum Jahresende, die oft unter den Grenzen der Preisbremsen liegen.

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Fast 240 regionale Versorger senken zum Jahresende die Preise. Oft ist Energie aber immer noch teuer. Ein Wechsel kann daher viel Geld bringen. Was Kunden jetzt tun können.

Von Andreas Jalsovec; Illustration: Jessy Asmus

Bundesweit haben nach Angaben des Vergleichsportals Verivox von Mitte November jeweils etwa 120 Grundversorger bei Gas und bei Strom Preissenkungen angekündigt. Grundversorger sind diejenigen Energieunternehmen, die in einer Region die meisten Kunden haben. Kundinnen und Kunden mit älteren Verträgen sollten jetzt gegebenenfalls in einen neuen Tarif wechseln.

Allerdings will die Bundesregierung auch die Mehrwertsteuer auf Erdgas ab März 2024 wieder erhöhen, die sie zeitweise abgesenkt hatte, um Verbraucher zu unterstützen. Das Vergleichsportal Check 24 hat berechnet, dass sich daraus für einen Musterhaushalt aufs Jahr gerechnet Mehrausgaben von 224 Euro ergeben.

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