Schwerin:Windräder im Wald: Kritik an Forderung von Windkraft-Lobby

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Schwerin (dpa/mv) - Eine Forderung der Windkraft-Lobby nach dem Bau von Windrädern in Wäldern hat heftige Reaktionen ausgelöst. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg aus Mecklenburg-Vorpommern reagierte "mit Entsetzen" auf den Vorstoß des Vorsitzenden des Landesverbands Erneuerbare Energie (LEE), Rudolf Borchert. "Während der schleppende Netzausbau im Grunde ein Aussetzen des weiteren Ausbaus von Windkraftanlagen erforderlich machen würde, fordert Borchert mit seiner Aussage, es dürfe keine Tabus geben, schamlos den zügellosen Zuwachs, wenn es um die Flächenbereitstellung für neue Windräder geht", erklärte Rehberg am Montag.

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Schwerin (dpa/mv) - Eine Forderung der Windkraft-Lobby nach dem Bau von Windrädern in Wäldern hat heftige Reaktionen ausgelöst. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg aus Mecklenburg-Vorpommern reagierte „mit Entsetzen“ auf den Vorstoß des Vorsitzenden des Landesverbands Erneuerbare Energie (LEE), Rudolf Borchert. „Während der schleppende Netzausbau im Grunde ein Aussetzen des weiteren Ausbaus von Windkraftanlagen erforderlich machen würde, fordert Borchert mit seiner Aussage, es dürfe keine Tabus geben, schamlos den zügellosen Zuwachs, wenn es um die Flächenbereitstellung für neue Windräder geht“, erklärte Rehberg am Montag.

Borchert hatte in der „Schweriner Volkszeitung“ (Montag) die Fläche der bisher vorgesehenen Windeignungsgebiete im Nordosten als zu gering bezeichnet und Wälder als neue Standorte ins Gespräch gebracht. Für Windräder seien aktuell weniger als 1 Prozent der Landesfläche vorgesehen, erklärte er. Notwendig seien 1,2 Prozent. Im Grundsatz fordert der LEE sogar die Ausweisung von 2 Prozent der Landesfläche. In der „Schweriner Volkszeitung“ reagierten Umwelt- und Energieministerium ablehnend auf Borcherts Vorschlag, Windräder künftig auch in Wäldern zu errichten.

Rehberg warf Borchert vor, die sinkende Akzeptanz der Bevölkerung in den ländlichen Räumen für Windräder zu ignorieren. Das Beteiligungsgesetz finde bisher gar keinen Anklang, folglich profitierten weder Bürger noch Kommunen. „Die Klimaschutzziele müssen jetzt als Argument für das große Geld verdienen herhalten, auch wenn soziale, wirtschaftliche und ökologische Probleme entstehen.“

Auch die AfD reagierte mit Kritik an Borcherts Vorstoß. Die Klimaziele seien realitätsfern, gingen immer mehr zu Lasten der Natur und karikierten den ökologischen und ökonomischen Nutzen von erneuerbaren Energien, sagte der energiepolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Stephan Reuken. „Die Forderungen des Lobbyverbandes LEE lassen sich nur noch als wahnwitzig beschreiben.“

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