Schwerin:Verbände in MV können Windkraftabstandsregeln unterschreiten

Lesezeit: 1 min

Windräder sind vor einem orange gefärbtem Himmel zu sehen. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archiv)

Das Land Mecklenburg-Vorpommern will bei den geltenden Abstandsregeln von Windrädern und Häusern bleiben. "In Mecklenburg-Vorpommern gilt schon seit vielen...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Das Land Mecklenburg-Vorpommern will bei den geltenden Abstandsregeln von Windrädern und Häusern bleiben. „In Mecklenburg-Vorpommern gilt schon seit vielen Jahren die Empfehlung an die vier Planungsverbände, bei ihren Windkraft-Gebietsausweisungen 1000 Meter Abstand zwischen geschlossen bebauten Ortslagen und Windkraftanlagen sowie 800 Meter zwischen Splittersiedlungen und diesen vorzusehen. Für uns würde sich nach hiesigem Dafürhalten nichts Wesentliches ändern“, erklärte das Energieministerium in Schwerin am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin. Bislang hätten sich die Planungsverbände auch stets an diese Richtwerte gehalten, obwohl sie sie unterschreiten könnten.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte vor einigen Tagen einen neuen Vorschlag für die Abstände vorgelegt. Dieser soll es den Ländern leichter machen, die Regel nicht anzuwenden oder nach eigenen Vorstellungen auszulegen. Der Ökostrom-Ausbau kommt derzeit gemessen an den Zielen zu langsam voran, vor allem bei der Windkraft an Land hakt es.

Die Partei Freier Horizont, die sich gegen einen ungezügelten Windkraftausbau ausspricht, fordert eine Vergrößerung der Abstände, weil die Anlagen in den vergangenen Jahren deutlich höher geworden sind. Der Landesvorsitzende Norbert Schumacher sagte der Deutschen Presse-Agentur, angemessen wäre die zehnfache Anlagenhöhe als Abstand. Als die derzeit geltende Anstandsregel eingeführt wurde, seien die Anlagen 100 Meter hoch gewesen - da hätten die 1000 Meter gestimmt. Jetzt seien die Anlagen aber 200 bis 250 Meter hoch.

„Der Vorschlag von Altmaier reißt mich nicht sonderlich vom Hocker“, sagte Schumacher dem „Nordkurier“ (Freitag). So lange überschüssiger Strom nicht gespeichert werden könne und die Energienetze nicht ausreichend ausgebaut seien, habe ein weiterer Zuwachs bei Windrädern überhaupt keinen Sinn.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: