Schwerin:Ökostrom-Verband will mehr Windparks in der Ostsee

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Eine Windkraftanlage dreht sich in einem Windpark. (Foto: Jens Büttner/dpa/Symbolbild)

In der Ostsee sollen nach dem Willen des Landesverbandes für Erneuerbare Energien (LEE) rasch neue Gebiete für den Bau von Offshore-Windparks ausgewiesen...

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Schwerin (dpa/mv) - In der Ostsee sollen nach dem Willen des Landesverbandes für Erneuerbare Energien (LEE) rasch neue Gebiete für den Bau von Offshore-Windparks ausgewiesen werden. Nach Jahren des Stillstandes habe die neue Bundesregierung nun ambitionierte Ausbauziele formuliert. „Jetzt müssen diese Ziele aber auch durch konkrete Flächenbereitstellungen abgesichert werden und die Genehmigungsverfahren endlich auch beschleunigt werden“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Landesverbandschef Johann-Georg Jaeger in Schwerin. Jedem müsse klar sein, dass erneuerbare Energien systemrelevant seien für eine gesicherte Energieversorgung in Deutschland.

Im Jahr 2020 seien nur wenige neue Windräder auf See in Betrieb gegangen und 2021 sei für den Ausbau der Offshore-Windkraft ein verlorenes Jahr gewesen, sagte Jaeger unter Hinweis auf jüngste Branchendaten. Demnach wurde im Vorjahr nicht eine neue Anlage auf See in Betrieb genommen. Jaeger machte dafür den Schlingerkurs der bis 2021 regierenden schwarz-roten Bundesregierung verantwortlich. „Für die Branche ist dieses politische Versagen eine Katastrophe, weil Stop- and Go-Entwicklungen die Branche verunsichern und die Preise völlig unnötig in die Höhe treiben“, erklärte Jaeger. Zudem sei den Werften im Nordosten die Chance genommen worden, sich mit dem Bau von Umformerplattformen für den Netzanschluss von Offshore-Windparks ein stabiles zusätzliches Standbein aufzubauen.

Vor der Küste Vorpommerns sind derzeit vier Windparks in Betrieb. Nach Angaben der Deutsche WindGuard GmbH haben sie eine Leistung von zusammen 1100 MW. Die Gesamtleistung der vor der deutschen Nordsee-Küste errichteten Windräder ist mit 6700 MW allerdings deutlich größer. Der größte deutsche Ostsee-Windpark mit allein 865 MW soll zehn Kilometer nördlich des Darß entstehen. Weil er massive Nachteile für Zug- und Rastvögel durch die gut 100 Windräder im Windpark „Gennaker“ befürchtet, hatte der Umweltschutzverband Nabu Widerspruch gegen die Baugenehmigung eingelegt. Nach Angaben Jaegers ist darüber noch nicht entschieden worden.

© dpa-infocom, dpa:220321-99-606843/3

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