Erkelenz:Tausende demonstrieren für Erhalt von Tagebaudörfern

Erkelenz (dpa) - Mehrere tausend Menschen haben am Samstag im Rheinischen Braunkohlerevier gegen die weitere Zerstörung von Tagebaudörfern demonstriert. Die Veranstalter schätzten die Zahl der Teilnehmer auf rund 3000, die Polizei Heinsberg sprach von mindestens 1900. In einem Sternmarsch zogen die Demonstranten von mehreren Ortschaften am Tagebau Garzweiler in das Dorf Keyenberg. Die Ortschaft soll als erste von noch fünf Dörfern der Braunkohle weichen.

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Erkelenz (dpa) - Mehrere tausend Menschen haben am Samstag im Rheinischen Braunkohlerevier gegen die weitere Zerstörung von Tagebaudörfern demonstriert. Die Veranstalter schätzten die Zahl der Teilnehmer auf rund 3000, die Polizei Heinsberg sprach von mindestens 1900. In einem Sternmarsch zogen die Demonstranten von mehreren Ortschaften am Tagebau Garzweiler in das Dorf Keyenberg. Die Ortschaft soll als erste von noch fünf Dörfern der Braunkohle weichen.

Die bundesweite Initiative „Alle Dörfer bleiben“ von Betroffenen hatte zu dem Marsch aufgerufen. Familien mit Kindern, Fahrradfahrer und Unterstützer für den Hambacher Wald zogen friedlich und zeitweise begleitet von Blasmusik in Richtung Keyenberg. Sie forderten, dass mit dem von der Kohlekommission empfohlenen Kohleausstieg bis 2038 ihre Dörfer erhalten bleiben.

Unterstützt wurde die Initiative unter anderem von den Umweltverbänden BUND, Greenpeace und Klima-Allianz Deutschland. Der Energiekonzern RWE hatte erklärt, an den bereits in die Wege geleiteten Umsiedlungen festhalten zu wollen. Der Tagebau Garzweiler werde wie geplant bis zum Ende fortgeführt.

Die Umweltorganisationen forderten dagegen, sowohl den umkämpften Hambacher Wald als auch die Dörfer zu erhalten. „Die Landesregierung muss RWE jetzt stoppen, weitere Fakten zu schaffen“, sagte der Greenpeace-Klimaexperte Bastian Neuwirth. Schwarz-Gelb in NRW müsse den hart errungenen Kompromiss der Kohlekommission „schnellstmöglich umsetzen, um das Klima zu schützen und die bedrohten Dörfer und den Hambacher Wald zu retten“.

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