Energie:Statkraft: Wasserstoff in Ostfriesland ab 2026

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Ein Schild des Energiekonzers Statkraft. (Foto: Lennart Stock/dpa)

Bei der Energiewende soll Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. An der Nordseeküste gibt es mehrere Pläne für Anlagen zur Produktion des Gases. Der Energiekonzern Statkraft nimmt dafür nun Emden als Standort in den Blick - aus mehreren Gründen.

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Emden (dpa/lni) - Der norwegische Energiekonzern Statkraft treibt seine Planungen für eine Pilotanlage zur Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in Ostfriesland voran. An seinem bestehenden Kraftwerksstandort in Emden will das Unternehmen bis 2026 einen sogenannten Elektrolyseur installieren. Bis Anfang 2024 rechne man mit einer Genehmigung für das Vorhaben von den Behörden, sagte Helge-Jürgen Beil, Leiter des Wasserstoffbereichs von Statkraft in Deutschland, am Mittwoch. Die Bestellung der nötigen Komponenten und erste Bauarbeiten könnten dann im kommenden Jahr starten.

Mit einer Leistung von zehn Megawatt soll in der Pilotanlage 200 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde erzeugt werden. Abnehmer soll laut dem Unternehmen der örtliche Schwerlastverkehr, also etwa Busse oder Laster werden. Jährlich könnten mit der Menge rund 100 Lastwagen über Wasserstofftankstellen in der Region emissionsfrei betrieben werden.

Die Pläne waren bereits im März dieses Jahres bekannt geworden, als Statkraft die Genehmigungsunterlagen für den Elektrolyseur eingereicht hatte. Am Mittwochabend wollte das Unternehmen nun Emder Bürgerinnen und Bürger über das Vorhaben informieren. Eine finale Investitionsentscheidung hat Statkraft noch nicht getroffen.

Mit erneuerbarer Energie hergestellter Wasserstoff soll einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Um Wasser bei der Elektrolyse in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten, muss sehr viel Energie eingesetzt werden. Wird dazu erneuerbare Energie genutzt, spricht man von „grünem Wasserstoff“.

Emden sei für die Wasserstoff-Produktion ein günstiger Standort, sagte Statkraft-Manager Beil. Neben ausreichend Energie aus Windkraft könne auch die Infrastruktur des vorhandenen Biomasseheizkraftwerks und der Netzanschluss genutzt werden. Sichergestellt werden müsse dagegen noch, dass Emden in den kommenden Jahren an das geplante Wasserstoffkernnetz angeschlossen werde.

Denn bei dem Pilotprojekt in Emden will es Statkraft nicht belassen. Bis 2030 will das Unternehmen nach eigenen Angaben mindestens 250 Megawatt installierte Elektrolyse-Leistung in Deutschland betriebsbereit haben. Den Großteil dieser Elektrolyseure will Statkraft an seinem Kraftwerksstandort in Emden errichten.

Die niedersächsische Nordseeküste gilt als perspektivreiche Region für die Wasserstoffwirtschaft - besonders weil dort an Land und auf See viel Strom aus Windkraft produziert wird. Neben Statkraft plant früheren Angaben zufolge auch der Energieversorger EWE bis Ende 2026 eine Großanlage zur Wasserstoffproduktion in Emden. Weitere Unternehmen planen solche Anlangen etwa in Wilhelmshaven.

© dpa-infocom, dpa:231011-99-530161/2

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