Cottbus:Tagebaubetreiber kritisiert Strukturwandel-Konzept

Cottbus (dpa) - Das von Energie-Experten vorgestellte Konzept zum Strukturwandel in der Lausitz greift aus Sicht des Tagebau- und Kohlekraftwerksbetreiber Leag zu kurz. In der vergangenen Woche hatte die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende vorgeschlagen, dass der Bund ab 2019 mindestens 15 Jahre lang jährlich 100 Millionen Euro extra für den Strukturwandel in der Braunkohleregion bereitstellen könnte. Diese 1,5 Milliarden Euro stünden "in keinem Verhältnis zu der Wertschöpfung der Braunkohle", kritisierte am Montag der Leag-Vorstandsvorsitzende Helmar Rendez in Cottbus den Vorschlag.

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Cottbus (dpa) - Das von Energie-Experten vorgestellte Konzept zum Strukturwandel in der Lausitz greift aus Sicht des Tagebau- und Kohlekraftwerksbetreiber Leag zu kurz. In der vergangenen Woche hatte die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende vorgeschlagen, dass der Bund ab 2019 mindestens 15 Jahre lang jährlich 100 Millionen Euro extra für den Strukturwandel in der Braunkohleregion bereitstellen könnte. Diese 1,5 Milliarden Euro stünden „in keinem Verhältnis zu der Wertschöpfung der Braunkohle“, kritisierte am Montag der Leag-Vorstandsvorsitzende Helmar Rendez in Cottbus den Vorschlag.

Zudem betonte er: In den letzten 10 Jahren hat die Lausitzer Braunkohlenindustrie durchschnittlich in jedem Jahr 900 Millionen Euro an Aufträgen in die Wirtschaft vergeben. Hinzu komme eine jährliche Lohnsumme von einer halben Milliarde Euro.

Agora hatte das Konzept für die Lausitz aufbauend auf einem eigenen früheren Eckpunkte-Plan entwickelt, der einen schrittweise Kohlestrom-Ausstieg bis 2040 skizziert hatte. Eine der Ideen des neuen Papiers ist es, jede schwindende Kohlestrom-Leistung durch erneuerbare Energien zu kompensieren.

In der Lausitz liegt das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands. Rund 8000 Menschen arbeiten in der Branche, die als bedeutendes Industriestandbein in der Region gilt. Deshalb gibt es die Befürchtung, dass mit der schwindenden Bedeutung der Braunkohle ein weiterer Strukturbruch eintreten könnte. Es gibt viele Konzepte in der Region, die sich mit dem Strukturwandel beschäftigen. Auch die Forderung nach Bundesmitteln gibt es immer wieder.

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