Energie - Berlin:Brandenburg liegt bei der Energiewende im Mittelfeld

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Berlin/Potsdam (dpa/bb) - Für den Ausbau Erneuerbarer Energien im bundesweiten Vergleich bekommt Brandenburg mittelmäßige Noten. Nachdem das Land im ersten Bundesländervergleich 2008 den ersten Platz erringen und danach zweimal bestätigen konnte, rutscht es nun ab ins Mittelfeld auf den sechsten Platz, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Bundesländer-Vergleichsstudie 2019 hervorgeht.

Brandenburg erreicht der Studie zufolge bei der Zunahme von Wärmepumpen bezogen auf die Wohnfläche den ersten Platz, belegt bei der Förderung der Elektromobilität aber den letzten. In Brandenburg ist die erste europäische Gigafabrik des US-amerikanischen E-Auto-Anbieters Tesla geplant.

Brandenburg habe sich in früheren Jahren um den Ausbau erneuerbarer Energien verdient gemacht, hieß es. Die Anstrengungen zur Nutzung hätten aber deutlich nachgelassen. Künftig sollte man sich mehr dafür einsetzen.

Bereits seit den 1990er Jahren setze sich Brandenburg für den Ausbau der erneuerbaren Energien ein, betonte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Damit habe das Land eine Vorreiterrolle gegenüber den anderen Bundesländern übernommen. "Der Bundesländervergleich betrachtet aber nur die Entwicklung vom aktuellen Jahr zum jeweiligen Vorjahr", sagte Steinbach. Vorleistungen vergangener Jahre würden damit ausgeblendet.

Brandenburg nehme bei der installierten Windleistung bundesweit Platz 2, bei der Photovoltaik-Leistung Platz 5 ein. Pro 1000 Einwohnern stehe Brandenburg hinsichtlich der installierten Leistung sowohl beim Wind als auch bei der Photovoltaik auf Platz 1. Bei Biogasanlagen sei es Platz 5. Beim erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien pro Kopf der Bevölkerung werde mit deutlichem Abstand Platz 1 erreicht.

Im Koalitionsvertrag hat sich die neue rot-schwarz-grüne Regierung den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien zum Ziel gesetzt. Unter anderem sollen mehr Solaranlagen gebaut und die Akzeptanz der Windkraft erhöht werden.

Der Ländervergleich ist ein Forschungsprojekt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien. Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Projekt gefördert.

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