Der Auftakt ins neue Jahr hat die deutschen Einzelhändler nicht optimistisch gestimmt. Sie berichteten im Januar sowohl über eine Verschlechterung der aktuellen Geschäftslage als auch über eingetrübte Erwartungen, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. "Eher zurückhaltende Verbraucherinnen und Verbraucher und fehlende Fachkräfte werden viele Einzelhändler voraussichtlich auch im Jahr 2024 vor Herausforderungen stellen", sagte Ifo-Experte Patrick Höppner. Demnach klagten mehr als die Hälfte der Einzelhändler über eine schleppende Nachfrage. Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung meldeten 32,7 Prozent. Über ein Fünftel waren zudem von Lieferproblemen betroffen.
Verschlechtert hat sich die Situation im Handel mit Unterhaltungselektronik, mit Bekleidung und mit Fahrrädern, wie aus der Umfrage hervorgeht. Auch im Lebensmitteleinzelhandel werde sie pessimistischer eingeschätzt. Besonders eingetrübt bleibe das Umfeld bei den Möbelhäusern. Verbesserungen bei der Bewertung der aktuellen Situation habe es im Einzelhandel mit Computern, Software und Zubehör, im Spielwarenhandel sowie bei Drogerie- und Baumärkten gegeben. In der vergangenen Woche hatte der Präsident des Branchenverbands HDE optimistisch auf 2024 geblickt: "Das laufende Jahr wird für den Einzelhandel aller Wahrscheinlichkeit nach besser als das vergangene", sagte Alexander von Preen. Die Umsätze würden im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich nominal um 3,5 Prozent zulegen, real entspreche dies einem Plus von einem Prozent, hieß es in der Prognose.