49-Euro-Ticket:Nachfrage pendelt sich ein

Ein Regionalzug am Berliner Hauptbahnhof: Mit dem 49-Euro-Ticket können Kunden unbegrenzt den gesamten öffentlichen Nahverkehr nutzen. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Das Deutschlandticket wird sechs Monate alt - und hat den ÖPNV aus Sicht der Befürworter revolutioniert. Doch der Streit übers Geld gefährdet das Angebot.

Ein knappes halbes Jahr nach der Einführung des Deutschlandtickets pendelt sich die Nachfrage nach dem Monatsabo für den Nah- und Regionalverkehr allmählich ein. Rund zehn Millionen Inhaber gebe es inzwischen, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf Anfrage mit. "Die Zahl ist recht stabil, auch wenn auf niedrigem Niveau weitere hinzukommen." Rund die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer kommt demnach aus bestehenden Abos, die andere Hälfte war bislang mit Einzelfahrscheinen oder Zeitkarten unterwegs. Der Verband wertet das als Erfolg. "Wir binden Kunden stärker an den ÖPNV durch diese Flatrate." Acht bis zehn Prozent der Nutzer sind demnach echte ÖPNV-Einsteiger und fuhren vorher zum Beispiel mit dem Auto.

Die Fahrkarte gibt es seit dem 1. Mai. Für 49 Euro im Monat können Inhaber damit sämtliche Busse und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs unbegrenzt nutzen. Bund und Länder streiten aber über die weitere Finanzierung. Im Kern geht es um die Frage, wer mögliche Mehrkosten des Tickets trägt. Eine Lösung wird in den Beratungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefs der Länder am 6. November angestrebt.

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