Cyber-Spionage:Spanner aus Fernost

Eine neue Studie belegt einen alten Verdacht: Chinesische Hacker spähten jahrelang internationale Unternehmen aus. Jetzt ist die Angelegenheit ein Fall fürs FBI.

Chinesische Hacker sind in die Computer von fünf internationalen Unternehmen eingedrungen, heißt es in einem Bericht der Computersicherheitsfirma McAfee. Mindestens zwei Jahre lang hätten die Hacker Dokumente zur Erforschung von Öl- und Gasfeldern oder zu Übernahmeplänen ausgespäht.

Sensible Daten offengelegt: Chinesische Hacker verschafften sich Zugang zu Firmencomputern. (Foto: dpa)

"Diese Informationen sind höchst sensibel und wären Konkurrenten eine Menge Geld wert", sagte Dmitri Alperovitch von McAfee. Welche Unternehmen von den Angriffen betroffen waren, geht aus dem Bericht nicht hervor. McAfee übergab die Untersuchungsergebnisse an die Bundespolizei FBI.

Eintritt zu den Dokumenten verschafften sich die Hacker über die Internetseiten der Unternehmen oder mittels infizierter E-Mails an die Manager. Die Angriffe wären nicht besonders ausgeklügelt gewesen, sagte Alperovitch. Eher habe die schlechte Sicherheit in den Unternehmen den Hackern das Eindringen erleichtert.

Netzexperte Jim Lewis vom Zentrum für strategische und internationale Studien zeigte sich nicht überrascht vom chinesischen Angriff. "Das ist normale Geschäftspraxis in China", sagte Lewis. Unternehmen würden sich dort gegenseitig ausspähen.

© sueddeutsche.de/Reuters/ema - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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