Strafprozess um Aktiendeals:Showdown zwischen Mr. Cum-Ex und seinem Ziehsohn

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Die in den Cum-Ex-Skandal verwickelte Privatbank Warburg in der Hamburger Innenstadt. (Foto: Hanno Bode/Imago)

Mehr als sechs Jahre haben sie sich nicht gesehen: Der einstige Ziehsohn von Hanno Berger sagt im Cum-Ex-Prozess gegen seinen Meister aus, und beinahe kracht es im Gerichtssaal.

Von Jan Diesteldorf und Nils Wischmeyer, Bonn

Um zwanzig nach eins hat Hanno Berger genug, bäumt sich auf und wirft seinen Kugelschreiber auf den Tisch. "Tschuldigung, ich kann mir das nicht mehr anhören", sagt er und blickt fassungslos in Richtung Zeugenstand. Bis hierhin hat er selten aufgeschaut, seit Stunden schreibt er Seite für Seite voll, unterstreicht, tuschelt mit seinem Verteidiger und blättert in dicken Aktenordnern. Aus seinen Augen sprechen Unverständnis, Enttäuschung und Wut. Zeitweise schüttelt er fast ununterbrochen den Kopf. Wenige Meter vor ihm sitzt und spricht der Mann, der ihm einst alles zu verdanken hatte - und der jetzt großen Anteil daran hat, dass Berger überhaupt hier ist, an diesem Montag auf der Anklagebank, und ansonsten in Untersuchungshaft. Dass er, Berger, im Falle einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung mit einer langen Haftstrafe rechnen muss.

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