Consumer Electronics Show:Warten auf den Tablet-Boom

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Tablet-PCs stehen im Mittelpunkt der weltgrößten Fachmesse für Unterhaltungselektronik in Las Vegas. Doch auch auf anderen Feldern tut sich etwas.

H. Martin-Jung

Ausspannen und ein friedvolles Weihnachtsfest genießen, das war für viele, die in der Computer- und Unterhaltungselektronik-Industrie arbeiten, ein frommer Wunsch.

Die Branche erwartet neue Tablet PCs mit Spannung (Foto: Foto: iStock)

Denn am 7. Januar beginnt in Las Vegas mit der International Consumer Electronics Show eine der wichtigsten Messen der Branche. Und um Neues und möglichst Rekordverdächtiges präsentieren zu können, hieß es in vielen Firmen: Der Urlaub ist gestrichen.

Richtig neu ist eines der Hauptthemen der diesjährigen Zusammenkunft zwar nicht. Denn schon einmal, in den neunziger Jahren, hatten Computerhersteller versucht, sogenannte Tablet-PCs auf dem Markt zu etablieren, darunter auch Apple mit einem Gerät namens Newton. Doch es hat sich nicht bloß bei der Technik viel getan, die in diesen Kleincomputern steckt.

Weil das Internet in mehr und mehr Lebensbereiche eindringt, gibt es nun tatsächlich Bedarf für Geräte, die es einem erst recht bequem machen, diese neuen Möglichkeiten auch zu nutzen. In der Tat ist es nicht so besonders komfortabel, sich auf der Wohnzimmer-Couch über einen Laptop auf den Knien zu krümmen. Andererseits sind die Bildschirme von Handys oft zu klein für viele Aufgaben.

Die Lücke zwischen Smartphone und PC

Diese Lücke zwischen Multimedia-Telefonen und ausgewachsenen Geräten wie Schreibtisch-PC und Laptop sollen die neuen Tablets füllen.

Sie sind etwa so groß wie ein DIN-A4-Klemmbrett und lassen sich über Touchscreens mit einem Stift oder den Fingern bedienen. Über Funk sind sie drahtlos mit dem Internet verbunden.

Manche davon kann man auch an die Wand hängen und so in der Küche die neuesten Rezepte aus dem Netz abrufen oder den Kontakt mit der Clique aufrechterhalten. Auffallend viele Vorschusslorbeeren bekam das Projekt einer indischen Firma, die eine besondere Bildschirmtechnik nutzt. Der Touchscreen lässt sich auch bei Sonnenlicht perfekt ablesen, wenn auch nur in Schwarzweiß-Darstellung. Bei gedämpften Licht ist er ein gewöhnlicher LCD-Farbbildschirm.

Um sich auf einer Messe von der Masse abzuheben, setzen viele Firmen auf Superlative. Der koreanische LG-Konzern zum Beispiel vermeldete kurz vor Weihnachten, man werde in Las Vegas den Prototyp eines Bildschirms zeigen, dessen Panel - also die eigentliche Anzeige - nur noch 2,6 Millimeter dick ist. Das Panel wiegt auch nur um die vier Kilogramm, lässt sich also locker an der Wand befestigen.

3-D auf dem Computerschirm

Auch bei einem weiteren der Trends sind die Koreaner - wie viele andere Firmen auch - sehr rege. Spätestens mit James Camerons Kinofilm "Avatar" - einer Variation des Pocahontas-Themas, die in 3-D gedreht wurde - ist die räumliche Bilddarstellung wieder einmal ein Thema für die Unterhaltungselektronik, die diesen Genuss auch für zu Hause anbieten will.

Alle großen TV-Gerätehersteller arbeiten an entsprechenden Lösungen, doch nicht bloß die. Auch die beiden großen Anbieter für Computer-Grafikhardware, AMD und Nvidia, stellen Geräte und Software vor, mit denen sich dreidimensionale Inhalte am Computermonitor ausgeben lassen. Gerade noch rechtzeitig hat auch die Bluray-Disc-Association den Standard für dreidimensionale Bluray-Discs bekanntgegeben. Die Scheiben sind bekanntlich der designierte Nachfolger der DVD.

Einiges zu sehen sein wird auch auf dem immer noch boomenden Markt der Mini-Laptops. Für die sogenannten Netbooks hat Intel neue Prozessoren aus seiner stromsparenden Atom-Reihe vorgestellt. Das Neue daran: Die Rechnerherzen enthalten nun auch Einheiten für Grafik und die Speicherregelung und sind damit sowohl schneller als auch stromsparender.

© SZ vom 04.01.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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