Computer:Grüner Knuddel-Dino als heimlicher CeBIT-Star bei IBM

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Hannover (dpa) - Er ist klein, grün und sticht etwas aus seiner Umgebung heraus: Auf der CeBIT in Hannover ist auf dem Stand des IT-Dienstleisters IBM neben einer Vielzahl von Business-Anwendungen auch ein kleiner Spielzeug-Dino zu sehen.

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Hannover (dpa) - Er ist klein, grün und sticht etwas aus seiner Umgebung heraus: Auf der CeBIT in Hannover ist auf dem Stand des IT-Dienstleisters IBM neben einer Vielzahl von Business-Anwendungen auch ein kleiner Spielzeug-Dino zu sehen.

Er ist mit dem „Gehirn“ des bekannten Supercomputers Watson ausgestattet und soll kleinen Kindern in echten Gesprächen Fragen beantworten können. Die Antworten passt er der individuellen Entwicklung des Kindes an. Das Start-up Elemental Path, das seinen Sitz ganz in der Nähe der Watson-Abteilung von IBM in New York hat, will den Knuddel-Dino im Herbst auf den Markt bringen.  

IBMs Watson war vor rund vier Jahren berühmt geworden, als er einen Favoriten in der US-Quizsendung „Jeopardy“ besiegte. Das System verfügt über mehr Rechenpower als der Supercomputer Deep Blue, der bereits Ende der 90er Jahre für Schlagzeilen sorgte. Damals besiegte die Maschine den einstigen Schachweltmeister Garry Kasparov in einer Schachpartie. Watson baut demgegenüber laut IBM noch einmal auf einer ganz anderen Architektur auf und ist speziell dafür konzipiert, natürliche menschliche Sprache zu verstehen und auch die Bedeutung zu analysieren. 

Noch spricht das „Cognitoy“, so der Gattungsbegriff des intelligenten Spielzeugs, nur Englisch, sagte JP Benini, Mitgründer des Start-ups Elemental Path. Dabei müsse es aber sicher nicht bleiben. Es gebe zugleich viele internationale Anfragen potenzieller Kunden, die den Knuddel-Dino gerne für ihre Kinder als Begleitung zum Englisch-Lernen einsetzen möchten. 

Das technische Innenleben des kleinen Gummi-Spielzeugs benötigt nicht viel Platz. Auf den Markt kommen werde der Dino voraussichtlich auch noch einmal etwa kleiner, als er in Hannover zu sehen ist. Denn die „Magie“ komme ohnehin aus der Cloud, wo IBM seine Technologie hinterlegt hat. 

Über die Cloud sollen künftig auch verschiedene Inhalte und Themen zum Nachladen bereitstehen. Eltern sollen über diesen Weg auch die Entwicklung ihres Kindes sehen und begleiten können. Ein besonderes Augenmerk hätten die Entwickler dabei auf Datenschutz und eine verschlüsselte Kommunikation gehabt, versichert Benini. „Datenschutz war unser Hauptanliegen, die Kunden legen großen Wert darauf.“

Das New Yorker Start-up Elemental Path besteht aus vier Gründern und zwei fest angestellten Mitarbeitern. Vor knapp einem Jahr hatte die Firma einen Preis bei einem Wettbewerb von IBM gewonnen. Dann hätten sich die Tüftler an die Entwicklung des intelligenten Knuddel-Dinos gemacht, rund zehn Monate habe die Entwicklung gedauert, sagte Benini. 

Auf der Finanzierungs-Plattform Kickstarter warb die Firma um Unterstützung, 50 000 Dollar sollten zusammenkommen. Die Aktion läuft am kommenden Mittwoch (18. März) aus. Die 50 000 Dollar kamen schon in den ersten 15 Stunden zusammen. Am Montag belief sich die Summe, die Online-Unterstützer bereitstellten, auf mehr als eine Viertelmillion Dollar. 

Aber grundsätzlich sei es ihnen bei Kickstarter gar nicht in erster Linie um finanzielle Unterstützung gegangen, sagt Benini. „Eigentlich wollten wir über die Aktion in Kontakt mit potenziellen Kunden treten und herausfinden, was sie sich für Einsatzgebiete vorstellen.“ Der Dino soll online für 99 Dollar vertrieben werden und ist zunächst für Kinder zwischen vier bis sieben Jahren ausgelegt. Für kommendes Jahr peilt Elemental Path auch den Verkauf im stationären Handel an. Große Spielzeughändler hätten bereits Interesse gezeigt. 

Beim Dino soll es nicht bleiben: Denkbar seien alle Arten von Figuren. Früher habe er sich mit Finanzhandelssystemen beschäftigt, sagt Benini. Nun ist er in Sachen Spielzeug unterwegs. „Das ist ein viel interessanterer Job - und alle Menschen, die man trifft, sind begeistert.“

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