Immobilienkrise China:Notenbank senkt Zinsen

Die Probleme auf dem chinesischen Immobilienmarkt belasten die gesamte Wirtschaft. Nun verbilligt die Zentralbank Kredite für den Hauskauf. Doch reicht das aus?

Chinas Zentralbank hat angesichts der schwachen Konjunktur und anhaltender Probleme am Immobilienmarkt ihre Geldpolitik gelockert. Wie die Notenbank am Dienstag mitteilte, senkte sie den fünfjährigen Schlüsselzins für Hypotheken von 4,2 Prozent auf 3,95 Prozent. Die Senkung fällt mit 25 Basispunkten stärker aus, als viele Analysten erwartet hatten. Die Zinssenkung ist vor allem für langfristige Kredite wie Hypotheken wichtig. Die Entscheidung dürfte dazu führen, dass der Kauf von Immobilien erschwinglicher wird, da die Kreditkosten sinken. China leidet unter einer Immobilienkrise, die sich auf die gesamte Wirtschaft auswirkt.

Unfertige Wohnanlagen sind zu einem sichtbaren Zeichen der Krise geworden und haben Käufer, die ihre Wohnungen im Voraus bezahlt haben, in eine prekäre Lage gebracht. Die Angst vor dem Verlust der Lebensersparnisse haben auch potenzielle Käufer zurückhaltend werden lassen. Die Immobilienpreise sinken in den meisten Städten.

Chinas Regierung in der Zwickmühle

Für Peking ist die Situation ein Dilemma. Einerseits will man den Immobilienunternehmen keinen Freibrief für immer höhere Verschuldung geben. Der Sektor soll für das Wirtschaftswachstum eine weniger prominente Rolle spielen als bisher. Gleichzeitig ist die Regierung aber auch darauf bedacht, einen allzu abrupten Abschwung im Immobiliensektor abzufedern, um die Auswirkungen auf die ohnehin schwächelnde Konjunktur zu mildern. So wurde Banken kürzlich erlaubt, ausgewählte Immobilienunternehmen weiter zu unterstützen. Zudem lockerten viele Städte bisher geltende Restriktionen beim Immobilienerwerb. Neue Erkenntnisse über den Kurs der zweitgrößten Volkswirtschaft werden erwartet, wenn am 5. März in Peking der Volkskongress beginnt. Dann wird die Regierung unter anderem das Wachstumsziel und weitere Wirtschaftsziele für das laufende Jahr vorstellen.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusEnergie
:Wärmepumpe, Pellets, Erdgas: Was die neue Heizung langfristig kostet

Beim Heizungstausch schauen viele Hausbesitzer nur auf den Anschaffungspreis. Doch ein Vergleich der Verbraucherzentrale zeigt: Über 20 Jahre hinweg schneiden grüne Heizungen besser ab.

Von Andreas Jalsovec; Illustration: Jessy Asmus

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: