China, Rohstoffe, Elektromobilität - es sind die drei großen Themen, die Autohersteller in diesen Zeiten umtreiben. So ist es also nur bedingt Zufall, dass drei Autohersteller mit genau diesen drei Themen gerade in der Öffentlichkeit stehen.
Zunächst BMW. Hier ist es nun amtlich: Der Münchner Autobauer hat die Mehrheit an dem Gemeinschaftswerk mit dem chinesischen Autobauer Brilliance in China übernommen. Nach der Genehmigung durch die Behörden in der Volksrepublik sei der schon 2018 vereinbarte Vertrag am Freitag in Kraft getreten, teilte BMW in München mit. Zugleich werde der Joint-Venture-Vertrag bis zum Jahr 2040 verlängert. Shenyang ist das größte BMW-Werk neben Spartanburg in den USA und Dingolfing in Niederbayern. BMW hält jetzt 75 Prozent, der Partner Brilliance China Automotive die restlichen 25 Prozent der Anteile an dem Joint-Venture BBA. Der Preis für die Aktion: 3,7 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte BMW in China 846 000 Autos verkauft. Im BBA-Gemeinschaftswerk bauten 23 000 Mitarbeiter mehr als 700 000 BMW-Autos für den chinesischen Markt und für den Export.
Gewinnplus, aber steigende Rohstoffpreise drücken auf die Laune
Für das Thema Rohstoffe stand an diesem Freitag der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz, der sich nach einem deutlichen Gewinnplus auf Gegenwind im laufenden Jahr einstellt. Finanzchef Harald Wilhelm nannte am Freitag vor Analysten vor allem die steigenden Rohstoffpreise. Ohne einen höheren Autoabsatz werde es nicht gelingen, diesen Effekt auszugleichen: "Allein über höhere Preise geht es wohl nicht." Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die Stuttgarter mehr Gewinn als ursprünglich angenommen. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) bei Mercedes-Benz Cars & Vans verbesserte sich 2021 nach vorläufigen Zahlen auf 14 Milliarden Euro - das ist mehr als doppelt so viel wie vor Jahresfrist. Die Umsatzrendite liege mit 12,7 Prozent über der selbst gesteckten Spanne von zehn bis zwölf Prozent. Wilhelm sagte, Mercedes-Benz habe von einem günstigen Produktmix und höheren Preisen profitiert. Wegen der weltweiten Chipknappheit können Autobauer rund um den Globus aber nicht so viele Fahrzeuge herstellen wie geplant, zugleich ist die Nachfrage nach Autos stark. Das treibt die Preise in die Höhe, weil deutlich weniger Rabatte auf Neuwagen gegeben werden.
Und dann wäre noch das Thema E-Autos: Der Autobauer Opel will in zwei Jahren jedes seiner Modelle als Elektroauto anbieten und in deutlich größere Reichweiten seiner Batteriefahrzeuge investieren. Kunden bekämen ab 2024 für jedes Opel-Modell ein elektrifiziertes Angebot, sagte Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz der Augsburger Allgemeinen. "Durch die von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen ist jetzt in Europa klar, dass Verbrenner ein Ablaufdatum haben", sagte er.