Hannover:Grüne gegen Entsorgung von Bauschutt auf Kalihalden

Die Grünen wollen verhindern, dass Rückstände aus der Kaliindustrie in Niedersachsen mit Bauschutt abgedeckt werden. "Wie auch bei anderen Altlasten muss das...

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Hannover (dpa/lni) - Die Grünen wollen verhindern, dass Rückstände aus der Kaliindustrie in Niedersachsen mit Bauschutt abgedeckt werden. „Wie auch bei anderen Altlasten muss das oberste Ziel sein, die Umweltschäden zu sanieren und sie nicht notdürftig abzudecken“, sagte die Umweltpolitikerin Imke Byl am Dienstag. Die Grünen-Fraktion forderte die Landesregierung mit einem Antrag auf, die Kalihalden aus dem Abfallwirtschaftsplan zu streichen.

An den alten Kalihalden werde mit jedem Regen Salzwasser ausgewaschen, so dass das Grundwasser verschmutze und angrenzende Gewässer anstiegen. „Die geplanten Bauschuttabdeckungen können das Problem der Grundwasserversalzung aber nicht lösen“, sagte Byl. Betroffen seien die Region Hannover mit fünf Althalden sowie die Landkreise Celle und Hildesheim mit je einer Halde. Zuvor hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ über den Antrag berichtet.

Byl sagte, bei den geplanten Bauschuttdeponien gehe es „nicht um eine „Verwertung“, sondern schlicht um eine „Entsorgung“ von Bauschutt. Der Grünen-Landtagsabgeordnete und Oberbürgermeisterkandidat in Hannover, Belit Onay, forderte von der Landesregierung, rechtlich klarzustellen, dass Kalirückstandshalden nicht pauschal als geeignete Deponieflächen eingeplant werden dürfen. „Man kann eine Altlast nicht heilen, in dem man noch mehr Abfall draufpackt“, sagte Onay.

Der Kalibergbau war in Niedersachsen früher weit verbreitet. Die Industrie will das Problem des Haldenwassers mit Begrünung beheben. Forschungsarbeiten dazu haben laut Bund für Naturschutz und Umwelt (BUND) aber bisher keine überzeugenden Ergebnisse geliefert.

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