Das Bier in Belgien hätte günstiger sein können. So sieht es die EU-Wettbewerbskommission. Sie verhängte am Montag gegen den Brauereigiganten Anheuser-Busch InBev eine Strafe von 200 Millionen Euro. Das Unternehmen - der weltgrößte Bierbrauer, der auch hinter der Marke Beck's steht - habe seine marktbeherrschende Stellung missbraucht, so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
In Belgien deckt AB InBev laut der EU-Kommission allein mit seiner Marke Jupiler 40 Prozent aller Bierverkäufe ab. Wegen seines hohen Marktanteils könne der Konzern unabhängig von anderen Bierherstellern die Preise erhöhen, so die Wettbewerbshüter. In den Niederlanden herrsche hingegen mehr Wettbewerb. Deshalb habe AB InBev dort sein Jupiler billiger angeboten als in Belgien.
Das Unternehmen habe auch zu verhindern versucht, dass belgische Supermärkte und Großhändler preiswertes Jupiler in den Niederlanden einkaufen und in Belgien anbieten. Das lief nach Darstellung der Kommission zum Beispiel über bestimmte Verpackungen für den niederländischen Markt und Mengenbeschränkungen für die dortigen Abnehmer.
Die EU-Kommission erkannte an, dass AB InBev kooperiert und selbst Abhilfe vorgeschlagen habe. Deshalb habe man bei der Geldbuße eine Ermäßigung um 15 Prozent gewährt.