München:Eine falsche Laufbahn für das Olympiastadion

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München (dpa/lby) - Der einzigartige Olympiapark in München soll nach dem Willen der Stadt in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden. Im Stadtrat hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung bereits für den Antrag gestimmt. Dass das Vorhaben auch das Plenum des Stadtrates passiert, gilt als Formsache. Frühestens im Juni 2020 könnte der Olympiapark in die Liste aufgenommen werden. Die ovale Leichtathletik-Laufbahn im Olympiastadion hat jedenfalls wieder die richtige Farbe. Aber das ist eine längere Geschichte.

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München (dpa/lby) - Der einzigartige Olympiapark in München soll nach dem Willen der Stadt in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen werden. Im Stadtrat hat der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung bereits für den Antrag gestimmt. Dass das Vorhaben auch das Plenum des Stadtrates passiert, gilt als Formsache. Frühestens im Juni 2020 könnte der Olympiapark in die Liste aufgenommen werden. Die ovale Leichtathletik-Laufbahn im Olympiastadion hat jedenfalls wieder die richtige Farbe. Aber das ist eine längere Geschichte.

Statt grauem Asphalt gibt es nun wieder eine Laufbahn im Olympiastadion München. Die sieht allerdings nur so aus wie zu Zeiten der Olympischen Spiele 1972. In Wahrheit besteht die orangefarbene Bahn aus farbigem Asphalt mit aufgemalten Linien, der nicht für Sport geeignet ist. Er soll aber dafür sorgen, dass in der Arena nun „Trucks bis 40 Tonnen“ fahren können, ohne dass dafür ein großer Umbau vonnöten ist, erklärt Tobias Kohler von der Olympiapark GmbH.

Eigens für Autorennen der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft war 2011 der gesamte Innenraum im Olympiastadion asphaltiert worden. Dafür erteilte die Stadt München aber nur eine Ausnahmegenehmigung, die 2016 ausgelaufen ist. 2017 kehrte zuerst der Rasen wieder in die Arena zurück. Nun folgte - rein optisch zumindest - die Laufbahn. Aussehen und Struktur sollen den Eindruck einer Leichtathletik-Bahn vermitteln, während etwa die Hälfte des Stadioninnenraums nun bei schwerer Belastung nicht mehr mit Platten abgedeckt werden muss - so erläutert es die Olympiapark GmbH. Sie nennt diese Lösung für Veranstaltungen einen „gelungenen Kompromiss zwischen Denkmalschutz und Nutzbarkeit des Innenraums“. Auch Kohler bewertet das Ergebnis positiv: „Der schwarze Fleck war vielen ein Dorn im Auge.“

Sollten allerdings wieder Sportwettbewerbe in dem geschichtsträchtigen Stadion stattfinden, wäre das mit viel Aufwand verbunden. Dafür müsse man die obersten zwei Zentimeter des Asphaltes abtragen und extra Laufbelag auf die Tragschicht der Asphaltbahn auftragen. Das wird allerdings so schnell nicht nötig sein. Denn: „Eine echte Laufbahn wird in absehbarer Zeit nicht benötigt“, schreiben die Betreiber.

Der Olympiapark mit dem Stadion steht seit 1997 unter Denkmalschutz. Die jetzt umgesetzte Lösung ist auch auf Bestreben der Denkmalschutzbehörden entstanden, die die ursprüngliche Optik der Arena wiederhergestellt haben wollten. Das Stadion wird heute für Konzerte und Kulturveranstaltungen, aber auch für Sport genutzt. „Leichtathletik findet aber keine mehr statt.“ Mit den Wünschen in Sachen Unesco-Weltkulturerbe haben die Umbauarbeiten laut Kohler „überhaupt nichts“ zu tun.

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